Kasachstan begrüße die "Entscheidung von Papst Franziskus, am VII. Kongress der Weltreligionen im September 2022 in Nur-Sultan teilzunehmen", wie es bei der Begegnung von Präsident Kassym-Schomart Tokajew und Franziskus im April vereinbart worden sei, heißt es in dem vom vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Gallagher, und Kasachstans Außenminister, Mukhtar Tileuberdi, unterzeichneten Schreiben.
30 Jahre Diplomatie
Anlass der gemeinsamen Erklärung ist das 30-Jahr-Jubiläum der diplomatischen Beziehungen der beiden Länder. Datum ist der 17. Oktober.
Bei einem Treffen zwischen Tileuberdi und Gallagher am Montag und Dienstag im Vatikan unterzeichneten beide mehrere Absichtserklärungen, etwa zur Kooperation des Medizinischen Universitätszentrums Kasachstan und dem römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesu. Auch bei Visa und Aufenthaltsgenehmigungen soll es dem Schreiben zufolge neue Vereinbarungen geben. Tileuberdi war am Montag auch von Papst Franziskus persönlich in Audienz empfangen worden.
"Kongress der Weltreligionen" für September 2022 geplant
Kasachstan war 1998 das erste zentralasiatische Land, das mit dem Heiligen Stuhl ein Abkommen über gegenseitige Beziehungen schloss.
2001 besuchte Papst Johannes Paul II. das Land, welches an China und Russland grenzt.
Der "Kongress der Weltreligionen" findet seit 2003 etwa alle drei Jahre in Kasachstan statt; das insgesamt siebte Treffen ist für Mitte September geplant.
Anfang Juni findet in Kasachstan ein Referendum statt. Unter anderem geht es bei den Reformvorschlägen um eine Machteinschränkung des Präsidenten. Grund für die Reformen sind vor allem die Unruhen Anfang Januar in mehreren Städten Kasachstans: Friedliche Proteste gegen steigende Energiepreise waren in Gewalt umgeschlagen.