Vatikan kritisiert Ausbeutung von Fischereiarbeitern und Meeren

Fälle von Menschenhandel

Dringende Maßnahmen gegen die zunehmende Ausbeutung von Fischern wie von Fischfanggründen hat der Vatikan gefordert. In der internationalen Fischerei gebe es inzwischen auch Fälle von Menschenhandel.

Modell einer Flasche, wie sie Dynamitfischer bei ihrem illegalen Geschäft benutzen / © Christoph Sator (dpa)
Modell einer Flasche, wie sie Dynamitfischer bei ihrem illegalen Geschäft benutzen / © Christoph Sator ( dpa )

Während der Fischfang und -verarbeitung zunehmend industrialisiert würden, würden Arbeiter auf den Schiffen unter betrügerischen Umständen angeheuert und müssten unter oft unmenschlichen Bedingungen an Bord arbeiten, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UN-Organisationen in Rom, Fernando Chica Arellano, bei einer Sitzung des Fischerei-Komitees (COFI) der Welternährungsorganisation FAO.

Gegen Ausbeutung der Meere

Zudem rief der Vatikanvertreter zu gemeinsamen Anstrengungen gegen die vielerorts untragbare Ausbeutung der Meere auf. Es bestehe die Gefahr, dass sich diese Situation weiter verschärfe. Gerade weil die Fischerei für sehr viele Familien und Staaten eine wichtige Nahrungs- und Einkommensquelle sei, müsse diese unbedingt auf nachhaltige Weise betrieben werden. Nur dann hätten auch künftige Generationen eine Chance. Arellano erinnerte an den "Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Fischerei" der FAO von 1995 sowie an entsprechende Aussagen von Papst Franziskus in seinem Schreiben «Laudato si» von 2015.

In Rom findet derzeit die 33. Sitzung des COFI statt. Dabei geht es um eine weltweit sozial, wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltige Fischereiwirtschaft. Zudem befasst sich die COFI mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischerei.


Quelle:
KNA