Vatikan lässt italienische Bank durchsuchen

Verdacht des Wertpapierhandels und Transaktionen

Der Vatikan hat erstmals in seiner Geschichte eine italienische Bank durchsuchen lassen. Die italienische Finanzpolizei durchsuchte nach einem Rechtshilfeersuchen der vatikanischen Justiz die römische Filiale der Banca Finnat Euroamerica.

Blick auf den Petersplatz / © Fabio Frustaci (dpa)
Blick auf den Petersplatz / © Fabio Frustaci ( dpa )

In der Bank wurden Unterlagen beschlagnahmt, wie italienische Medien am Donnerstag berichteten.

Die vatikanische Staatsanwaltschaft ermittelt seit Anfang November gegen den Chef des Geldinstituts, Giampietro Nattino. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn laut italienischen Medienberichten unter anderem, kurz vor Inkrafttreten einer strengeren Anti-Geldwäsche-Gesetzgebung im Vatikan über die vatikanische Güterverwaltung Apsa mehr als zwei Millionen Euro in die Schweiz transferiert zu haben.

Ermittlungen wegen Wertpapierhandels und Transaktionen

Der Vatikan machte Anfang November keine näheren Angaben zu den Vorwürfen. Laut Sprecher Federico Lombardi ermittelt die Justiz des päpstlichen Staates wegen "Wertpapierhandels und Transaktionen" gegen Nattino. Der Vatikan hat demnach auch ein Rechtshilfeersuchen an die Schweiz gestellt.

Es ist das zweite Mal in seiner Geschichte, dass der Vatikan ein Rechtshilfeersuchen an Italien stellt. Das erste Mal geschah dies 2013 im Zuge der Ermittlungen gegen den früheren Chefbuchhalter der Apsa, Nunzio Scarano.


Quelle:
KNA