Der vatikanische Polizeichef Domenico Giani ist von seinem Posten zurückgetreten. Wie der Vatikan am Montag offiziell mitteilte, zieht er damit die Konsequenzen aus der Veröffentlichung einer internen Dienstanweisung, mit der die Namen von fünf Verdächtigten in einer vatikanischen Finanzaffäre publik wurden. Zugleich betonte die Mitteilung, Giani treffe "keinerlei persönliche Verantwortung".
Hintergrund sind Ermittlungen der vatikanischen Staatsanwaltschaft zu einer verlustreichen Immobilieninvestition der Kirchenleitung in dreistelliger Millionenhöhe. In dem Zusammenhang wurden vier Mitarbeiter des Staatssekretariats und der Direktor der Finanzaufsicht suspendiert und ein Zutrittsverbot verhängt. Die entsprechende Mitteilung an Dienstposten der Gendarmerie und der Schweizergarde mit Namen und Fotos der Betreffenden war kurz darauf in einem italienischen Magazin als Faksimile erschienen. (KNA, 14.10.19)