Vatikan richtet Kommission zum Umgang mit Corona-Folgen ein

Unterstützung der Ortskirchen

Der Vatikan hat eine Kommission ins Leben gerufen, die Leitlinien für den Umgang mit der Corona-Pandemie erarbeiten soll. Fünf Arbeitskreise sollen Pläne für eine wirksame Unterstützung der Ortskirchen entwerfen und so Leben retten.

Papst Franziskus betet am 31. Mai 2021 in den Vatikanischen Gärten beim Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie. / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus betet am 31. Mai 2021 in den Vatikanischen Gärten beim Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie. / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Laut einer Mitteilung besteht das Gremium unter Leitung des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen aus fünf Arbeitsgruppen. Aufgabe der Mitglieder sei eine umfassende Analyse über die "sozioökonomischen und kulturellen Herausforderungen der Zukunft".

Die behördenübergreifenden Arbeitskreise sollen zudem Pläne für eine wirksame Unterstützung der Ortskirchen entwerfen, die gemeinsam mit dem weltweiten Hilfsnetzwerk Caritas Internationalis gegen die Krise vorgehen könnten. 

Erforschung der Pandemie und deren Folgen

Ein weiterer Schwerpunkt ist den Angaben zufolge die Erforschung der Pandemie und deren Folgen - insbesondere für Umwelt, Wirtschaft, Arbeit, Gesundheit, Politik, Kommunikation und Sicherheit. Auch über die Finanzierung von Hilfsprojekten werde in den fünf Gruppen beraten.

Die Ergebnisse würden unter Federführung des vatikanischen Staatssekretariats an andere Staaten und internationale Organisationen weitergegeben, hieß es. "Wir müssen jetzt handeln und schnellstmöglich darüber nachdenken, was als nächstes passiert", sagte Kurienkardinal Peter Turkson dem Portal "Vatican News" (Mittwoch). 

Vorkehrungen für die Zeit danach

Es gehe darum, angesichts der Krise "ein rasches und konkretes Zeichen der Unterstützung" durch den Papst und die Kirche zu setzen, so der Leiter der Entwicklungsbehörde. Die neu geschaffene Kommission werde alle Kräfte bündeln, um den Ortskirchen zu helfen und so Leben zu retten.

Darüber hinaus gelte es, Vorkehrungen für die Zeit nach der Pandemie zu treffen, betonte Turkson. Papst Franziskus sei überzeugt, dass die Menschheit vor einem "epochalen Wandel" mit gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Einschnitten stehe. Die Kirche benötige ein Konzept darüber, was sie in dieser schwierigen Zeit anbieten könne. "Wenn wir nicht über morgen nachdenken, werden wir am Ende wieder unvorbereitet sein", so der Kardinal. 

Hintergrund zum Coronavirus

Der Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit hat in der Volksrepublik China schon mehr Menschenleben gefordert als die Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Die Gesundheitskommission in Peking meldete am Montag den bisher stärksten Anstieg der Infektionen und Todesfälle innerhalb eines Tages. An dem neuen Coronavirus starben demnach erneut 57 Menschen. Damit stieg die Gesamtzahl in Festland-China auf 361 Tote - mehr als es durch das Schwere Akute Atemwegssyndrom (Sars) 2002/2003 gegeben hatte. Damals waren es 349 Todesfälle.

Screenshot: Coronavirus / © dpa (dpa)
Screenshot: Coronavirus / © dpa ( dpa )
Quelle:
KNA