Vatikan ruft in London zu großzügiger Syrien-Hilfe auf

Kosten der humanitären Krise

Die Kirche sicherte selber Unterstützung in Kriegs-Regionen zu und fordert auf der Syrien-Geberkonferenz in London die Vereinten Nationen auf ebenfalls mit Hilfsgelder großzügig mit zu ziehen.

Die Zerstörung in Syrien schreitet fort (dpa)
Die Zerstörung in Syrien schreitet fort / ( dpa )

Der Vatikan hat auf der Syrien-Geberkonferenz in London zu großzügiger Hilfe für die Flüchtlinge im Nahen Osten aufgerufen. Laut seinem am Donnerstag vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript kritisierte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul R. Gallagher, dass 2015 nur die Hälfte der von den Vereinten Nationen eingeforderten Hilfsgelder zusammengekommen sei. Die wahren Kosten der humanitären Krise in der Region seien die Toten und Millionen leidenden Mitmenschen.

Syrien, Irak, Libanon, Jordanien und die Türkei bräuchten dringend mehr Unterstützung, um den vor Krieg und Gewalt Geflohenen oder Ausharrenden helfen zu können. Viele Opfer säßen in entlegenen und umkämpften Gebieten in der Falle.

Mithilfe der Kirche zugesichert

Gallagher sicherte die Mithilfe der Kirche zu, um die Lage der Betroffenen zu verbessern. Vergangenes Jahr seien 150 Millionen US-Dollar (knapp 137 Millionen Euro) an kirchlichen Hilfsgeldern für die humanitäre Arbeit in der Region zusammengekommen. Sie flossen vor allem in Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche, Lebensmittellieferungen, medizinische Versorgung sowie den Bau von Unterkünften und sanitären Anlagen. Das Geld sei insgesamt vier Millionen Menschen zugutegekommen.

Der vatikanische Außenminister wies außerdem auf die gefährdete Lage der Christen und anderer religiöser Minderheiten hin. Sie litten am meisten unter der Katastrophe des Krieges. Gleichwohl mache die Kirche bei ihrer humanitären Hilfe keinen Unterschied nach Religion oder Ethnie. Maßstab sei nur die Bedürftigkeit der Menschen.


Syrische Flüchtlinge  / © Christoph Sator (dpa)
Syrische Flüchtlinge / © Christoph Sator ( dpa )
Quelle:
KNA