Vatikan ruft zu mehr Einsatz für Frauenrechte auf

Gegen Gewalt und Diskriminierung

Die Rechte und die Entfaltungsmöglichkeiten von Frauen müssen aus Sicht des Vatikan bei der Weiterentwicklung der UN-Millenniumsziele eine zentrale Rolle spielen. Systematische Gewalt und Diskriminierung sind nach wie vor weltweit verbreitet.

Gewalt gegen Frauen (dpa)
Gewalt gegen Frauen / ( dpa )

Das beklagte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, im Vatikan. Dies beginne in vielen Ländern schon im Mutterleib, wenn weibliche Föten wegen ihres Geschlechts abgetrieben würden. Auch Gefahren durch häusliche Gewalt bis hin zum Mord, Sklavenarbeit und sexueller Ausbeutung von Frauen müssten bei der Weiterentwicklung der Millenniumsziele Gewicht haben, so Turkson. Ausdrücklich wandte er sich gegen die Gender-Theorie.

Frauen-Konferenz tagt in Rom

Anlass des Appells ist eine Frauen-Konferenz in Rom von Freitag bis Sonntag zur Weiterentwicklung der UN-Millenniumsziele, der sogenannten Post-2015-Agenda. Darüber wird die Staatengemeinschaft im September in New York beraten. Ausrichter der Konferenz in Rom sind Turksons Rat sowie der "Weltbund Katholischer Frauenorganisationen" und die "Weltfrauenallianz für Leben und Familie".

Zwar gibt es nach seinen Worten auch deutliche Fortschritte im Bereich der politischen und wirtschaftlichen Teilhabe und der Ausbildung von Frauen. Noch bleibe aber viel zu tun. Besonders die Bildung von Frauen und Mädchen sei für ihr Leben in Würde unverzichtbar. Im Kampf gegen Armut und Hunger spielten Frauen zudem eine wesentliche Rolle.

Kritik an der "Gendertheorie"

Turkson kritisierte weiter eine Gefährdung der weiblichen Natur durch "die sogenannte Gendertheorie", bei der Mann und Frau quasi als identisch angesehen würden. Die Präsidentin der "Weltfrauenallianz für Leben und Familie", Olimpia Tarzia, forderte in diesem Zusammenhang die Vereinten Nationen auf, die traditionelle, auf der Ehe zwischen Mann und Frau gegründete Familie als Grundlage der Gesellschaft zu stärken und Frauen in ihrem Recht auf Mutterschaft zu unterstützen.

 


Quelle:
KNA