Vatikan sieht bei Kirchen-Krise um Ukraine Dialog beeinträchtigt

"Ein schwerwiegender Konflikt"

Am Dienstag hat die russisch-orthodoxe Kirche im Streit um die Ukraine mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel gebrochen. Der Vatikan bewertet dies als "schwerwiegenden Konflikt".

Petersdom und Petersplatz / © Stefano Spaziani (KNA)
Petersdom und Petersplatz / © Stefano Spaziani ( KNA )

Der Vatikan bewertet den Bruch zwischen den orthodoxen Patriarchaten Moskau und Konstantinopel als "schwerwiegenden Konflikt". Der Schritt habe unmittelbare Auswirkungen auch auf den ökumenischen Dialog mit der katholischen Kirche, erklärte der vatikanische Ökumenebeauftragte Kardinal Kurt Koch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es sei davon auszugehen, dass das russisch-orthodoxe Patriarchat nicht mehr am gemeinsamen Gespräch teilnehme, solange der Streit ungelöst sei. 

Koch betonte, es handele sich um eine innerorthodoxe Auseinandersetzung. Deshalb könne sich die katholische Kirche dazu nicht äußern. Andererseits nehme man an dem Konflikt Anteil nach der ökumenischen Regel, dass, "wenn ein Glied des Leibes Christi leidet, auch die anderen Glieder mitleiden", so der Kardinal.

Die russisch-orthodoxe Kirche hatte am Montag den Bruch mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel verkündet. Hintergrund ist der Streit um die Gründung einer eigenständigen, von Moskau unabhängigen Kirche in der Ukraine mit Unterstützung Konstantinopels.

Die Moskauer Kirchenführung betrachtet dies als Eingriff in den eigenen Rechtsbereich. Der Vorgang belastet das ohnehin schwierige Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland. 


Quelle:
KNA