Papst Franziskus sei in ständigem Kontakt mit seinen Mitarbeitern und werde "wahrheitsgemäß und detailliert über die Situation der katholischen Kirche in China und die Schritte im Dialog mit dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China informiert", erklärte Vatikansprecher Greg Burke am Dienstag in einem kurzen Statement.
Zuletzt hatte der emeritierte Bischof von Hongkong Kardinal Joseph Zen Ze-kiun mit einem Blogbeitrag für Aufmerksamkeit gesorgt. Er warf dem Vatikan einen "Ausverkauf" der katholischen Kirche in China vor. "Ich bin ein Pessimist, was die derzeitige Lage der Kirche in China betrifft", so Zen. "Ob ich glaube, dass der Vatikan einen Ausverkauf der katholische Kirche in China betreibt? Ja, definitiv", heißt es auf seiner Website (Montag). Dort berichtet der 86-Jährige unter anderem von einer jüngsten Reise nach Rom und einem Gespräch mit Papst Franziskus.
Festgefahrene Diplomatie
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Rom und Peking gelten seit Jahrzehnten als festgefahren. Zuletzt gab es aber erneute Annäherungsbemühungen. Ein Kernproblem zwischen dem Heiligen Stuhl und Chinas kommunistischer Regierung ist die Frage der Bischofsernennungen. Peking sieht die Ernennung katholischer Bischöfe als innerchinesische Angelegenheit.
Geschätzte rund 13 Millionen von etwa 1,3 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China sind Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Eine große Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. Die "patriotischen Christen" können seit 1957 beziehungsweise wieder seit Ende der "Kulturrevolution" mit staatlicher Erlaubnis aktiv sein. Gegen die Mitglieder der "Untergrundkirche" kommt es dagegen immer wieder zu staatlichen Sanktionen.