Das Konzept einer "integralen Ökologie" erfordere engere Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen und zwischen verschiedenen Disziplinen, sagte Parolin am Dienstag bei einer Konferenz anlässlich des Beitritts des Vatikanstaats zur UN-Klimarahmenkonvention sowie dem Pariser Klimaabkommen.
Dabei sei ein politischer und rein technologischer Ansatz nicht ausreichend, so Parolin weiter. Es sollte vor allem die Bildung und Ausbildung junger Menschen gefördert werden. Alle Generationen müssten zusammenarbeiten. Denn es gehe jeden etwas an, wer heute und in Zukunft "in unserem 'gemeinsamen Haus' lebe", so Parolin.
Der vatikanische Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Gallagher, erinnerte daran, dass ein Beitritt zu den Abkommen noch vor Jahren in weiter Ferne schien und mit einer großen Verantwortung verbunden sei.
Der Präsident der Päpstlichen Wissenschaftsakademie, Joachim von Braun, bekräftigte, dass die junge Generation ein Anrecht habe, über die dramatische Lage des Klimawandels Bescheid zu wissen, ohne die Folgen alleine schultern zu müssen. "Es reicht nicht, den Klimawandel abzumildern", so von Braun. Das umgehende Aufbauen einer Widerstandsfähigkeit aller, aber besonders der besonders verwundbaren Gruppen, sei essenziell.
Emissionen auf Null reduzieren
Am Dienstag ist der Staat Vatikanstadt nach der UN-Klimarahmenkonvention offiziell auch dem Pariser Klimaabkommen beigetreten. Anfang Juli hatte der Vatikan beim UN-Generalsekretariat die Urkunde für die Rahmenkonvention hinterlegt. Nach dem rechtlich vorgeschriebenen Ablauf von zwei Monaten, ist ein Beitritt zum Pariser Abkommen möglich.
Künftig verpflichtet sich der Staat Vatikanstadt etwa, die Emissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren. Möglich werden soll dies durch ein verbessertes Umweltmanagement. Außerdem möchte der Heilige Stuhl die Bildung in integraler Ökologie fördern.
Die Klimarahmenkonvention ist ein internationales Umweltabkommen der Vereinten Nationen. Das Pariser Abkommen wurde 2015 auf der UN-Klimakonferenz geschlossen. Vereinbart wurde darin, Maßnahmen zu treffen, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen.