Vatikan und Diplomatie

Neuer Botschafter in Brasilien und Besuch aus Japan

Papst Franziskus hat einen neuen Botschafter für Brasilien ernannt: Der Kirchendiplomat Giambattista Diquattro wird künftig den Heiligen Stuhl dort vertreten. Außerdem empfing Franziskus am Samstag Japans neuen Botschafter beim Heiligen Stuhl.

Blick auf die Vatikanischen Gärten mit dem Verwaltungsgebäude und dem Sendemast von Radio Vatikan (l.), dem Kloster Mater Ecclesiae (m.) und der Lourdes-Grotte (r.) / © Romano Siciliani (KNA)
Blick auf die Vatikanischen Gärten mit dem Verwaltungsgebäude und dem Sendemast von Radio Vatikan (l.), dem Kloster Mater Ecclesiae (m.) und der Lourdes-Grotte (r.) / © Romano Siciliani ( KNA )

Japans neuer Botschafter beim Heiligen Stuhl, Seiji Okada, hat am Samstag seinen Antrittsbesuch bei Papst Franziskus absolviert. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Der Dienstbeginn des 64-jährigen Diplomaten fällt in eine schwierige innenpolitische Phase in Japan nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Shinzo Abe.

Der Heilige Stuhl sieht Japan als wichtigen Verbündeten für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen. Der Katholikenanteil in der Bevölkerung das ostasiatischen Landes liegt nach Vatikanangaben unter einem halben Prozent. Der neue Botschafter Okada war während der längsten Zeit seiner Laufbahn für afrikanische Länder zuständig. Die vergangenen drei Jahre vertrat er Japan im Südsudan.

Papst entsendet neuen Botschafter nach Brasilien 

Papst Franziskus hat einen neuen Botschafter für Brasilien ernannt. Künftig vertritt der Kirchendiplomat Giambattista Diquattro (66) den Heiligen Stuhl in dem von der Corona-Pandemie schwer getroffenen Land, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Der Norditaliener Diquattro folgt auf Giovanni d'Aniello (65), der im Juni zum päpstlichen Nuntius in Russland ernannt wurde.

Diquattro leitete seit Anfang 2017 die päpstlichen diplomatischen Missionen in Indien und Nepal. Er verfügt über eine langjährige Lateinamerika-Erfahrung: Seinen ersten Posten als Nuntius übernahm er 2005 in Panama, anschließend stand er von 2008 bis 2017 an der Spitze der Vatikanbotschaft in Bolivien.

Stand der Kirche in Brasilien

In Brasilien kritisieren zahlreiche katholische Bischöfe den Umgang des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro mit der Corona-Krise und prangern Menschenrechtsverletzungen, neoliberale Wirtschaftspraktiken auf Kosten der Armen sowie die Zerstörung der Regenwälder an. Dabei ist die katholische Führung auch in sich gespalten.


Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA