"Wir wollen die Kräfte stärken, die sich für einen Wandel einsetzen", betonte der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften weiter laut dem vatikanischen Pressedienst Asianews. Auf Einladung der Akademie berieten im Vatikan internationale Fachleute über Strategien gegen den Organhandel. Die Einladung chinesischer Vertreter zu dem zweitägigen Kongress hatte Kritik hervorgerufen.
Die in Frankfurt ansässige Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hatte die Teilnahme des ehemaligen stellvertretenden chinesischen Gesundheitsministers Huang Jiefu kritisiert. Die Organisation wirft dem Transplantationschirurgen vor, mitverantwortlich dafür zu sein, dass in China "hunderttausende Organe aus völlig unklaren Quellen" transplantiert worden seien.
"Kein diplomatischer Auftrag"
Laut Asianews sagte Huang bei der Veranstaltung im Vatikan, China sei dabei seine "Methoden zu ändern". Peking habe 2015 per Gesetz den Handel mit Organen von Gefangenen verboten. Kritiker werfen der Volksrepublik vor, heimlich weiter illegal Geschäfte mit Organen zu machen. Der Mediziner und Teilnehmer der chinesischen Delegation Haibo Wang sagte bei der Konferenz, es sei angesichts von einer Million Transplantationsszentren und drei Millionen in dem Bereich tätigen Ärzten «unmöglich, volle Kontrolle» über alle Organtransplantationen in China zu haben.
Spekulationen, der Vatikan habe China zu dem Kongress eingeladen, um die diplomatischen Gespräche zwischen der Volksrepublik und dem Heiligen Stuhl voranzutreiben, wies Huang gegenüber Medien zurück. Er sei als Experte zum Thema Organtransplantation geladen und habe keinerlei diplomatischen Auftrag. Die Vatikan-Konferenz unter dem Titel «Organhandel und Transplantationstourismus» endete am Mittwoch.