Vatikanbank legt Bilanz für 2017 vor

Weniger Geld, mehr Ethik

Die Reformen zahlen sich aus: Wie das "Institut für religiöse Werke" im Vatikan mitteilte, sei nicht nur die Eigenkapitalquote leicht gestiegen, sondern der Vatikan hat es auch geschafft, seine Ausgaben zu verringern.

Kirche und Geld / © Harald Oppitz (KNA)
Kirche und Geld / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Vatikanbank IOR setzt ihren Konsolidierungskurs nach eigenen Angaben fort. So sei die Eigenkapitalquote von 64,5 Prozent im Jahr 2016 auf 68,3 Prozent gestiegen, teilte das "Institut für religiöse Werke" (IOR) am Dienstag in seinem Jahresbericht für 2017 mit. Außerdem verstärke man die Politik, Investitionen nach ethischen und nachhaltigen Grundsätzen auszurichten, heißt es in einer Erklärung des Instituts.

Gemäß dem Aufruf des Papstes in seiner Enzyklika "Laudato si", sich für "das gemeinsame Haus" einzusetzen, gälten für Investitionen des IOR die Kriterien "sozialer Unternehmensverantwortung" sowie der "Schaffung einer nachhaltigen Zukunft". Man werde sich weiter aus Investitionen in Unternehmen zurückziehen, die Menschenrechte und Arbeitsstandards ungenügend berücksichtigen oder gar verletzen oder die sich nicht im Kampf gegen Korruption und Umweltvergehen engagieren.

Eigene Kosten sind gesunken

Wirtschaftlich sei das Reinergebnis von 36 Millionen Euro im Jahr 2016 zwar auf 31,9 Millionen gesunken. Im vorletzten Jahr habe es aber noch 13 Millionen aus außerordentlichen Auflösungen von Rückstellungen enthalten, heißt es in dem Bilanzbericht. Das Gesamtvermögen der vom IOR noch betreuten 15.000 Kunden sank von 5,7 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 5,3 Milliarden im vergangenen Jahr.

Fortgesetzt worden seien auch die Bemühungen, die eigenen Kosten zu senken. Diese habe man von 19,1 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 18,7 Millionen im vergangenen senken können.

Vatikanbank im Wandel

Der Bilanzbericht war am 24. April vom Aufsichtsgremium einstimmig verabschiedet und vom Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte & Touche geprüft worden. Dem zuständigen Kardinalsrat habe man vorgeschlagen, alle Gewinne dem Heiligen Stuhl zukommen zu lassen.

Das IOR ist in den vergangenen Jahren vom Vatikan einem längeren Reformprozess unterzogen worden. Um internationalen Finanzstandards insbesondere gegen Geldwäsche zu genügen, waren alle Konten geprüft und tausende geschlossen worden.


Quelle:
KNA