Die Vatikanbank IOR hat die plötzliche Entlassung eines führenden Mitarbeiters als berechtigt und als einen "normalen und natürlichen Vorgang der Geschäftsführung" verteidigt.
Medienberichte dazu hätten zahlreiche Unrichtigkeiten enthalten. Dass die Bank selbst keine Einzelheiten bekanntgegeben habe, diene einzig dem Schutz der Betroffenen, teilte das Institut am Freitag auf seiner Internetseite mit.
Juristisches Verfahren gegen Mattietti?
Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass sich die Vatikanbank zwei Tage zuvor vom Assistenten des IOR-Generaldirektors, Giulio Mattietti, getrennt hatte. Da der Posten eines Vizedirektors seit zwei Jahren unbesetzt ist, nahm Mattietti faktisch den zweiten Rang nach Generaldirektor Gian Franco Mammi ein. Beide waren Ende 2015 von Papst Franziskus ernannt worden. Der Vatikan bestätigte die Entlassung erst auf Nachfrage.
Die Kündigung löste Spekulationen in italienischen Medien aus. Die Nachricht, der Vatikan habe ein juristisches Verfahren gegen Mattietti wegen Dienstvergehen eingeleitet, wollte das päpstliche Presseamt weder bestätigen noch dementieren. In der Mitteilung der Vatikanbank hieß es, das Institut verfolge seinen "eingeschlagenen Kurs der Erneuerung planmäßig und ohne Zögern" nach Maßgabe der zuständigen Leitungs- und Aufsichtsorgane.