Vatikanbotschafter für Venezuela: Das Volk muss vorgehen

 (DR)

Aus Sicht des Vatikanbotschafters in Venezuela ist Frieden im Land nur möglich, wenn das "Wohl des Volkes Priorität bekommt". Das sagte Erzbischof Aldo Giordano Radio Vatikan nach seiner Audienz im Juni bei Papst Franziskus.

Dem Papst bereite die politische und soziale Lage im Land Sorge, so Giordano weiter. Franziskus habe die Gewalt in Venezuela erneut verurteilt und das Hilfsangebot bekräftigt. Der Heilige Stuhl sei bereit, "für jede Art der Unterstützung, wenn es Möglichkeiten für Verhandlungen gibt oder eine wirklich Absicht zu sehen ist, die Probleme anzugehen", berichtete der italienische Vatikandiplomat.

Seit Wochen gibt es in Venezuela Proteste gegen die Regierung von Präsident Nicolas Maduro. Sie hatte Anfang April versucht, das seit 2015 von der Opposition dominierte Parlament auf juristischem Wege zu entmachten. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal wurden bislang rund 80 Menschen bei Protesten getötet.

Im Juni waren zwei frühere Staatspräsidenten aus Kolumbien und Bolivien, Andres Pastrana und Jorge Quiroga Ramirez, zu Gesprächen über die Krise Venezuelas im Vatikan. Das Präsidium der Venezolanischen Bischofskonferenz hatte den Papst getroffen, um ihm die Lage im Land zu schildern. (Quelle: KNA)