Es ist sehr ungewöhnlich, dass der Papst amtierende Botschafter (Nuntien) in den Kardinalsstand erhebt. Bei der Ankündigung der neuen Kardinäle im Oktober 2016 verwies Papst Franziskus aber darauf, dass Zenari auf seinem Posten "im geliebten und gemarterten Syrien" bleibe. Zenari selbst deutete dies als ein "deutliches Zeichen der Solidarität mit der notleidenden syrischen Bevölkerung".
Seit 1980 im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls
Zenari wurde am 5. Januar 1946 im norditalienischen Villafranca geboren. Seit 1970 Priester, trat er 1980 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein, arbeitete bei Päpstlichen Vertretungen in Deutschland, Rumänien, Kolumbien, im Senegal und in Liberia.
Mehrere Jahre verbrachte Zenari in Wien als Ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei der Internationalen Atomenergiebehörde und bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Er war auch Ständiger Beobachter bei der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung und beim Wiener UN-Büro.
1999 ernannte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ihn zum Nuntius für die Elfenbeinküste und Niger sowie für Burkina Faso. 2004 wechselte er nach Sri Lanka. Vier Jahre später machte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) ihn zum Botschafter in Syrien.