98 davon erhielt die Behörde von der Vatikanbank, dem "Instituto per le Opere di Religione" (IOR), wie die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde (ASIF) am Montag mitteilte. Fünf kamen von vatikanischen Behörden, eine von einer dortigen gemeinnützigen Einrichtung.
Terrorismusfinanzierung sei bei diesen Verdachtsfällen kein Thema gewesen.
Höchste Zahl in den vergangenen fünf Jahren
Weiter seien dem Büro für Strafverfolgung 21 Berichte zugleitet worden, die höchste Zahl in den vergangenen fünf Jahren. Viele dieser Berichte hätten ausländische Einrichtungen und Vortaten zur Geldwäsche betroffen: Betrug, Steuerhinterziehung und Veruntreuung.
In ihrer 35-seitigen Bilanz bewertet die Finanzaufsichtsbehörde auch die interne Zusammenarbeit zwischen den Behörden, Gremien und Einrichtungen des Heiligen Stuhls und des Staates Vatikanstadt. Diese sei mit 62 Ersuchen um Zusammenarbeit "intensiv und produktiv".
Zusammenarbeit mit internationalen Finanzaufsichtsbehörden
Positiv sei ebenfalls die Zusammenarbeit mit internationalen Finanzaufsichtsbehörden zu bewerten.
Die zu beaufsichtigende Vatikanbank sieht ASIF-Präsident Carmelo Barbagallo auf dem Weg zu immer größerer Stabilität und Effizienz. An der internen Struktur der ASIF selbst habe sich nach deren Reform in den Jahren zuvor nichts geändert. 2021 sei ein Jahr der Stabilisierung gewesen, so Barbagallo.
Die Errichtung der Finanzinformationsbehörde AIF ("Autorita di Informazione Finanziaria") durch Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 war einer der ersten und wichtigsten Schritte der vatikanischen Finanzreform. Um ihre Kontrollfunktion zu betonen, wurde sie im Dezember 2020 umbenannt in "Autorita di Supervisione e Informazione Finanziaria" (Finanzaufsichts- und Informationsbehörde - ASIF). Ihre Strukturen wurden ebenfalls überarbeitet.