Die vatikanische Finanzaufsicht AIF registrierte im vergangenen Jahr 147 verdächtige Geldbewegungen und damit weniger als 2013. Damals hatte es noch 202 verdächtige Transaktionen gegeben. AIF-Direktor Tommaso Di Ruzza sprach dennoch von einer "beachtlichen Zahl". Die Zahl der Fälle, die an die Vatikanjustiz weitergegeben wurden, blieb in etwa gleich: sieben Fälle 2014 gegenüber acht im Jahr zuvor. Dabei handele es sich um mögliche Versuche von Betrug oder Steuerhinterziehung, sagte Di Ruzza. Drei Mal verhinderte die AIF Geldbewegungen von insgesamt rund 560.000 Euro.
Der Präsident der Behörde, Rene Brülhart, sprach von guten Fortschritten. Der Bericht zeige, dass die Kontrolle der Vatikanfinanzen inzwischen wirksam funktioniere. Nach seinen Worten gibt es eine gute Zusammenarbeit mit anderen Behörden wie der vatikanischen Güterverwaltung APSA und der Vatikanbank IOR. Die einst skandalumwitterte Bank habe 2014 keine nennenswerten Unzulänglichkeiten mehr aufgewiesen.
Mehrere Abkommen zur internationalen Zusammenarbeit
Der Schweizer Finanzfachmann lobte zudem die internationale Zusammenarbeit. Dadurch habe man die Kontrollen weiter ausgebaut. Brülhart erklärte, mittlerweile habe man Kooperations-Abkommen mit insgesamt 13 Staaten abgeschlossen - darunter die USA, Deutschland, Großbritannien, Luxemburg und Australien. Der Heilige Stuhl wolle im Kampf gegen Geldwäsche und verdeckte Terrorismusfinanzierung ein "effizienter Partner" auf globaler Ebene sein. Die Zahl der Fälle bilateraler Kooperation erhöhte sich laut dem Bericht von 81 im Vorjahr auf 113.
Außerdem ist dem Bericht zufolge die Zahl der Barauszahlungen oder -einzahlungen über mehr als 10.000 Euro in den vergangenen Jahren stetig gesunken sei. 2014 gab es demnach 1.540 solcher Bewegungen, 2013 noch 2.107.