Venedigs Gondelfahrer protestieren gegen Haaranalyse

Wartezeiten bedrohen die Zulassung

In Venedig protestieren Gondelfahrer gegen die von der Stadt verordnete Haaranalayse zur Prüfung der Fahrtauglichkeit. Die Fahrer sollen eine Haarprobe zur toxikologischen Untersuchung abgeben, doch das allein ist nicht das Problem.

Boote und Gondelfahrer auf dem Canal Grande in Venedig. / © Felix Hörhager (dpa)
Boote und Gondelfahrer auf dem Canal Grande in Venedig. / © Felix Hörhager ( dpa )

45 Gondolieri haben Klage beim regionalen Verwaltungsgericht eingereicht, wie der "Corriere del Veneto" (Samstag) berichtete. Grund sei weniger die toxikologische Untersuchung an sich, sondern die damit verbundene Wartezeit. Lediglich eine Einrichtung in Venedig führe die Analyse durch. Mangels Terminen könnten Gondelfahrer ihre Zulassung für Monate verlieren, so die Kläger.

Untersuchungen auf Alkohol- und Drogenmissbrauch

Die Regeln für eine der wenigen Lizenzen im öffentlichen Gondeldienst der weltberühmten Touristenmetropole sind streng. Regelmäßig wird die körperliche Fitness von der örtlichen Gesundheitsbehörde oder einem Arbeitsmediziner überprüft. Zusätzlich sind Untersuchungen auf Alkohol- und Drogenmissbrauch notwendig.

Bis August mussten sich Fahrer dafür einem Urin- oder Bluttest unterziehen, der in vielen Einrichtungen vorgenommen werden konnte. Mit der Analyse von mindestens 3 Zentimetern Haar soll nun die Zuverlässigkeit der Fahrer noch genauer kontrolliert werden. In Venedig gibt es derzeit gut 400 Lizenzen für offizielle Gondelfahrer.

Quelle:
KNA