Im Konflikt um die humanitäre Hilfe für Venezuela hat Präsident Nicolás Maduro die Schließung der Grenze zum Nachbarland Brasilien angeordnet. "Ab heute bleibt die Grenze zu Brasilien geschlossen", sagte der Präsident am Donnerstag bei einer Sitzung mit ranghohen Militärs. Zuvor hatte die sozialistische Regierung bereits die Grenze zu den niederländischen Karibikinseln Curaçao, Aruba und Bonaire geschlossen. Venezolaner nutzten die wenigen Stunden vor der Grenzschließung für Hamsterkäufe in dem brasilianischen Grenzort Pacaraima, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Die brasilianische Regierung äußerte sich zu Maduros Vorhaben zunächst nicht.
Präsident Maduro hält die Hilfslieferungen für einen Vorwand für eine militärische Intervention und hat die Streitkräfte angewiesen, sie nicht ins Land zu lassen. Guaidó hat angekündigt, die Hilfsgüter am Samstag mit Hilfe von Freiwilligen ins Land zu holen. Nach Angaben der Opposition wurden am Donnerstag weitere 50 Tonnen Hilfsgüter von Miami nach Curaçao geflogen.
Venezuela leidet unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Auch die katholische Kirche rief Maduro dazu auf, die Lieferungen passieren zu lassen. "Das Land braucht humanitäre Hilfe", hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der venezolanischen Bischofskonferenz.
Seit Monaten herrscht in Venezuela ein erbitterter Machtkampf zwischen Regierung Opposition. Im Januar erkllärte sich der Oppositionspolitiker zum Übergangspräsidenten. Seiner Aussage nach habe die Wahl von Maduro im Mai vergangenen Jahres nicht demokratischen Ansprüchen entsprochen. Mehrere Staaten, darunter die USA, Deutschland und einige EU-Länder, erkannten Guaidó an. Staaten wie Russland, China und die Türkei lehnen das ab. (dpa/Stand:21.02.2019)