Es liege eine "große Dunkelheit über dem Land". Zudem gebe es eine Welle der Unterdrückung und der politischen Verfolgung, heißt es in einer am Wochenende verbreiteten Erklärung.
Zugleich erneuerten die Bischöfe ihre Forderung nach einer Lösung der politischen Krise an der Wahlurne. Das Volk rufe nach einem tiefen Wechsel in der politischen Ausrichtung des Landes. Dieser müsse einer Entscheidung des souveränen Volkes entspringen.
"Wir steuern auf ein totalitäres Regime zu."
Erzbischof Antonio Jose Castillo von Barquisimeto kritisierte die Zustände im Land. Das Volk habe Hunger, doch es gebe keine Nahrung, sagte Castillo am Sonntag (Ortszeit) bei einer großen Prozession von Santa Rosa zur Kathedrale der Stadt.
Trujillos Bischof Oswaldo Azuaje sagte im Interview der Zeitung "El Tiempo": "In Venezuela gibt es immer weniger Freiheiten. Wir steuern auf ein totalitäres Regime zu." Die prominente Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado rief die Regierung auf, den Forderungen der Kirche zu entsprechen.
Vorwurf: wirtschaftspolitisches Versagen
Venezuela wird seit über zwei Jahren von einer Versorgungskrise und schweren politischen Spannungen erschüttert. Die Regierung macht eine aus den USA gesteuerte Kampagne für die Krise verantwortlich; die Opposition wirft der Regierung wirtschaftspolitisches Versagen vor.
Zudem beklagt sie eine Nichteinhaltung von Zusagen und stellte zuletzt den Dialogprozess offen infrage.