Veranstalter ziehen positive Bilanz des Kirchentags

"Statement für Respekt und Toleranz"

Eine positive Bilanz des Evangelischen Kirchentags in Dortmund haben die Veranstalter am Samstag gezogen. Die 2.400 Einzelveranstaltungen wurden demnach von 80.000 Dauerteilnehmern sowie weiteren 41.000 Tagesteilnehmer besucht.

Tschüss Dortmund - Willkommen Frankfurt! / © Maximilian Helmes (DR)
Tschüss Dortmund - Willkommen Frankfurt! / © Maximilian Helmes ( DR )

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Kirchentagspräsident Hans Leyendecker hob hervor, es sei ein politischer Kirchentag gewesen, der das Engagement für die Weltgemeinschaft betont habe. Es sei klar geworden, dass der Kampf gegen den Klimawandel keinen Aufschub mehr dulde. Zugleich sei es ein großes Glaubensfest mit mehr als 600 geistlichen Veranstaltungen geworden.

"Kein Platz für rechte Parolen"

Die Präses der gastgebenden westfälischen Landeskirche, Annette Kurschus, sagte, die Losung "Was für ein Vertrauen" habe den Nerv der Zeit getroffen. Zugleich sei mit dem Thema Migration und Integration "ein starkes Signal für humanitäres Handeln und gegen jedes Weiter-So gesetzt" worden.

Ausdrücklich verteidigte Kurschus noch einmal die Entscheidung, keine AfD-Vertreter einzuladen. "Auf dem Kirchentag ist kein Platz für rechte Parolen, für die Diffamierung von Menschen und für menschenverachtende Hetze", so die Leitende Geistliche. Dortmund sei" zu einem Statement für Respekt und Toleranz, für Integration und Verständigung geworden".

Staffelübergabe für Ökumenischen Kirchentag

Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde symbolisch von der Kirchentagsleitung die Staffel an das Präsidium des 3. Ökumenischen Kirchentags übergeben, der vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main stattfindet. Er wird vom Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam veranstaltet.

Präsidenten sind Bettina Limperg für die evangelische Seite und Thomas Sternberg vom ZdK. Für die gastgebenden Kirchen erklärten der katholische Bischof von Limburg, Georg Bätzing, und der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, dass bereits die Vorbereitung des Kirchentags in enger gemeinsamer Abstimmung erfolge und die Kirchen näher zusammenbringe.

Gemeinsame Botschaften

Zum Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) werden mehr als 100.000 Teilnehmer werden erwartet. Es ist das dritte Ökumene-Treffen dieser Art nach Berlin 2003 und München 2010. ZdK-Präsident Thomas Sternberg sagte, seit dem ersten ÖKT 2003 sei viel Vertrauen zwischen dem evangelischen Kirchentag und dem ZdK gewachsen. Bettina Limperg sagte, sie wünsche sich für 2021 "gemeinsame Botschaften der Ökumene" zu Themen der Zeit wie Klimaschutz und Perspektiven des Zusammenlebens.

In den gastgebenden Kirchen, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und im Bistum Limburg, haben die gemeinsamen Vorbereitungen auf den ÖKT vor einem Jahr begonnen. Neben EKHN und Bistum Limburg arbeiten auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Bistümer Mainz und Fulda sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen künftig an den Vorbereitungen mit. Für Oktober ist die Auswahl des Leitwortes für den ÖKT 2021 geplant.

"Glaubensfest, das in die Welt ausstrahlt"

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sagte am Samstag in Dortmund, er erwarte ein "Glaubensfest, das in die Welt ausstrahlt, Menschen zusammenführt und sie begeistert". Der limburgische Bischof Georg Bätzing sagte, er wünsche sich, dass Katholiken und Protestanten gemeinsam als Christen in der Welt und nicht getrennt nach Konfessionen wahrgenommen werden.


Hans Leyendecker, Präsident des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages Dortmund (dpa)
Hans Leyendecker, Präsident des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages Dortmund / ( dpa )

Präses Annette Kurschus / © Cristian Gennari (KNA)
Präses Annette Kurschus / © Cristian Gennari ( KNA )

Thomas Sternberg, ZdK-Präsident / © Harald Oppitz (KNA)
Thomas Sternberg, ZdK-Präsident / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA , epd
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