Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten hat sich gegründet

Für respektvolle Debatte

Übers Judentum wird viel berichtet - in letzter Zeit besonders viel über Judenhass. Und das hat jetzt Medienleute auf den Plan gerufen, die selbst Juden sind. Sie vernetzen sich und wollen für fairere Berichte sorgen.

Jüdische Symbole (shutterstock)

Auch als Reaktion auf den Antisemitismus haben jüdische Journalistinnen und Journalisten eine eigene Interessensvertretung gegründet. Der Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten (JJJ) möchte sich "für eine faire und respektvolle Debatte über jüdische Themen in der Öffentlichkeit einsetzen, Kolleginnen und Kollegen unterstützen, die judenfeindlich diskriminiert werden und für Antisemitismus in den Medien sensibilisieren".

Reaktion auf Antisemitismus 

Oft würden judenfeindliche Stereotype auch unbewusst aufgegriffen, erklärten die Initiatoren bei der Gründung am Sonntag in Frankfurt/Main. "Seit dem 7. Oktober 2023 hat der Judenhass in der Öffentlichkeit drastisch zugenommen. Das spüren wir auch im journalistischenArbeitsalltag", so der Co-Vorsitzende Lorenz Beckhardt: "Mit der Verbandsgründung reagieren wir auf den zunehmenden Antisemitismus in der Gesellschaft und auch in der medialen Berichterstattung."

Außerdem wolle man Kolleginnen und Kollegen unterstützen, die als Juden diskriminiert werden, und ihnen einen geschützten Raum bieten." Zum Gründungsvorstand gehören Susanne Stephan (Focus) und Lorenz Beckhardt (WDR) als Vorsitzende sowie Tamara Land (SWR), Katja Garmasch (WDR u.a.) und Gerald Beyrodt (WDR) als Beirat.

Juden in Deutschland

Jüdisches Leben auf dem Gebiet der Bundesrepublik gibt es seit mehr als 1.700 Jahren. Der älteste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 321 aus Köln. Vor der nationalsozialistischen Machtergreifung lebten 1933 auf dem Gebiet des Deutschen Reiches rund 570.000 Juden. In der Folge des Holocaust wurden etwa 180.000 von ihnen ermordet, sehr viele flohen. 1950 gab es nur noch etwa 15.000 Juden in Deutschland. Eine Zukunft jüdischen Lebens im Land der Täter schien unwahrscheinlich und war innerjüdisch umstritten.

Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine (shutterstock)
Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine ( shutterstock )
Quelle:
KNA