"Wir sprechen hier von Familien, über die Gehälter von Menschen, die in Schwierigkeiten sind oder in Schwierigkeiten geraten werden", sagte Francesco Moraglia "Vatican News" am Samstag.
Der katholische Patriarch von Venedig begrüßt das ab Sonntag geltende Einfahrverbot großer Kreuzfahrtschiffe in die Lagune der Hafenstadt. Zugleich sorgt er sich um einen möglichen Verlust von Arbeitsplätzen, wenn das temporäre Umleiten der Schiffe in den Hafen von Marghera deutlich länger dauere als geplant.
Langfristig zu einer lebenswerten Stadt machen
Venedig habe zwei schwierige Jahre hinter sich, zum einen durch die Pandemie und dann aufgrund anhaltend hoher Wasserstände. Darunter habe die ganze Stadt gelitten, so Moraglia.
"Wir können sagen, dass es viele andere schöne Städte mit einem großen künstlerischen Erbe gibt, aber die Zerbrechlichkeit, auf der Venedig gebaut ist, ist wirklich einzigartig", so Moraglia. Ziel müsse sein, Venedig langfristig zu einer lebenswerten Stadt für die Bewohner und für eine angemessene Zahl an Besuchern zu machen.
Einfahrverbot für große Kreuzfahrtschiffe
Die italienische Regierung hatte Mitte Juli ein Einfahrverbot für große Kreuzfahrtschiffe in die Lagune von Venedig beschlossen. Das Verbot gilt ab diesem Sonntag. Es greift laut Kulturministerium - mit wenigen Ausnahmen - für Schiffe mit einem Gewicht von mehr als 25.000 Tonnen, einer Rumpflänge von mehr als 180 Metern oder einer Höhe von mehr als 35 Metern.
Zugleich wurde ein dreistelliger Millionenbetrag zur Verfügung gestellt, um Kreuzfahrtschiffe in den Hafen von Marghera umzuleiten. Marghera ist ein auf dem Festland gelegener Stadtteil Venedigs.
Als Kulturerbe ernsthaft gefährdet
Kulturminister Dario Franceschini sprach von einer Entscheidung, die ihn stolz mache. Ohne diese Entscheidung sei Venedig als Kulturerbe ernsthaft gefährdet. Venedig und seine Lagune stehen seit 1987 auf der Unesco-Weltkulturerbeliste.
Die Unesco hatte zuvor mehrfach ein solches Verbot gefordert und angekündigt andernfalls zu prüfen, ob die Lagunenstadt künftig als gefährdeter Weltkulturerbeort eingestuft werden müsse.