Bonifatiuswerk hilft katholische Minderheiten weltweit

Vermehrt digitale Seelsorge gefördert

Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hat im vergangenen Jahr 771 Projekte für katholische Minderheiten in Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum mit 13 Millionen Euro gefördert.

In der Tradition des Heiligen Bonifatius setzt sich das Bonifatiuswerk für den Glauben in der Diaspora ein / © Patrick Kleibold (Bonifatiuswerk)
In der Tradition des Heiligen Bonifatius setzt sich das Bonifatiuswerk für den Glauben in der Diaspora ein / © Patrick Kleibold ( Bonifatiuswerk )

Vor allem wegen des pandemiebedingten Rückgangs der Kollektenerträge habe das Bonifatiuswerk 930.000 Euro weniger eingenommen als 2019, heißt es in dem Jahresbericht für 2020, den das in Paderborn ansässige Hilfswerk am Mittwoch veröffentlichte.

Unterschiedlichste Projekte

So unterstützte das Hilfswerk 65 Bauprojekte mit 2,5 Millionen Euro, 570 Projekte der Kinder- und Jugendhilfe mit 1,7 Millionen Euro und 107 Projekte der "Glaubenshilfe" mit 830.000 Euro. In weitere missionarische Initiativen und religiöse Bildungsarbeit flossen 1,9 Millionen Euro. Zudem finanzierte das Werk 29 Kleinbusse, die Menschen zu kirchlichen Veranstaltungen bringen, mit 560.000 Euro.

Digitale Seelsorge

Der Generalsekretär des Hilfswerks, Georg Austen, betonte, die Corona-Krise habe viele neue Herausforderungen mit sich gebracht. So seien Veranstaltungen und Projekten ausgefallen und Kontaktmöglichkeiten eingeschränkt worden. Deshalb habe das Bonifatiuswerk verstärkt die Seelsorge etwa durch digitale Veranstaltungen zu Ostern und zu Weihnachten gefördert.

Für Katholiken in der Minderheit

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige würdigte die Hilfsorganisation als "wichtigen Partner" für Katholiken in Minderheitenlage. "Ohne dessen kontinuierliche Förderung müssten wir uns noch mehr einschränken", betonte Feige. Das Bonifatiuswerk helfe aber dabei, eine "schöpferische Minderheit" zu sein. Der Präsident des Bonifatiuswerks, Heinz Paus, räumte ein, dass auch das Werk den "Vertrauensverlust der Gesellschaft in die Institution Kirche" spüre.

Nach Angaben von Geschäftsführer Ingo Imenkämper kamen bei den Einnahmen des Bonifatiuswerks im vergangenen Jahr 7,49 Millionen Euro aus Spenden, Beiträgen, Vermächtnissen und Schenkungen. 4,1 Millionen Euro erbrachte eine Gehaltsabgabe der Priester in Deutschland.

Rückgang der Kollekteeinnahmen

Unter anderen wegen des pandemiebedingten Besucherrückgangs in den Gottesdiensten verzeichneten die Kollekteneinnahmen den stärksten Rückgang. Sie reduzierten sich um 2,2 Millionen Euro auf 2,77 Millionen Euro. Dagegen stiegen die Spenden ohne Zweckbindung um 848.000 Euro auf 2,99 Millionen Euro. Die Erträge aus Erbschaften erhöhten sich um 900.000 Euro auf 2,6 Millionen Euro.

"Räume des Glaubens"

Als Beispiel für ein neues Projekt nannte Austen das Förderprogramm "Räume des Glaubens eröffnen". Dafür könnten sich katholische Gemeinden, Einrichtungen und Initiativen mit innovativen missionarischen Projekten bewerben. In den vergangen beiden Jahren habe das Bonifatiuswerk in diesem Rahmen 23 Projekte gefördert. Zudem nannte der Generalsekretär das Programm "Praktikum im Norden". Dabei gingen jährlich rund 20 junge Menschen für einen längeren Zeitraum in eine katholische Gemeinde oder Einrichtung in Nordeuropa oder im Baltikum, um kirchliches Leben in einer extremen Minderheitenlage kennenzulernen.

 


Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Harald Oppitz (KNA)
Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA