Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) bezeichnet massiven Stellenabbau und Entlassungen in der Pandemie als "Skandal". Es zeuge von "mangelnder sozialer Sensibilität, wenn insbesondere große Unternehmen die Lasten der Corona-Pandemie auf dem Rücken von Beschäftigten austragen", sagte Bundespräses Stefan Eirich am Freitag aus Anlass des Josefstags.
Am Samstag erinnert die KAB zum Tag des Patrons der Arbeiter und Handwerker an die Situation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Entlassungen stehen Milliarden-Gewinnen gegenüber
Den Milliarden-Gewinnen in der Automobilindustrie und der Energiewirtschaft stünden Massenentlassungen bei Siemens Energy (3.000 Angestellte), bei der Commerzbank (10.000), beim VW (4.000) und beim LKW-Hersteller MAN (3.500) gegenüber. "Hier wird die Corona-Pandemie als Vorwand genutzt, um massiv Stellen abzubauen und Arbeitnehmer zu entlassen", so Eirich. Firmen wie die Lufthansa würden trotz Milliardenhilfen vom Steuerzahler über 22.000 Vollzeitstellen streichen.
Stellenabbau belaste angespanntes Klima noch zusätzlich
Es sei absolut unverantwortlich, durch Arbeitsplatzabbau das angespannte gesamtgesellschaftliche Klima noch zusätzlich zu belasten, so Eirich. Es brauche dringend ermutigende Signale. Daher begrüße die KAB die Ausbildungsoffensive von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, Ausbildungsunternehmen mit Zuschüssen zu helfen.
Arbeit und Einkommen seien Voraussetzung für menschenwürdiges Leben
"Der Arbeiter Josef erinnert uns daran, dass besonders Arbeit und Einkommen Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und ein menschenwürdiges Leben sind", betonte der Bundespräses. Es bestehe die Gefahr, dass eine ganze Generation von jungen Menschen in Schule, Studium und Ausbildung zurückfielen. "Auch in der Krise müsse sichergestellt werden, dass jungen Menschen das Recht auf Ausbildung gewährt wird. Wir können uns keine verlorene Jugend leisten", sagte Eirich.