Vertreibung der Rohingya aus Myanmar

Pakistans Bischöfe fordern Ende der Gewalt

Die katholische Bischofskonferenz Pakistans verurteilt die Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar. Sie fordern Regierungschefin Aung San Suu Kyi auf, den Rohingya ihre Rechte zu gewähren.

Geflüchtete Rohingya in Bangladesch / © Md. Mehedi Hasan (dpa)
Geflüchtete Rohingya in Bangladesch / © Md. Mehedi Hasan ( dpa )

"Die Katholische Kirche von Pakistan steht entschieden zum Volk der Rohingya und betet für ihrer Sicherheit und ihr Wohlergehen in der Hoffnung, dass bald eine friedliche Lösung gefunden wird", hieß es laut dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews in einer Erklärung der Bischofskonferenz.

Die Bischöfe riefen die Regierung des mehrheitlich islamischen Pakistan und die gesamte internationale Gemeinschaft zu einem "Dialog" mit Myanmar auf. Es müsse humanitäre Hilfe für die Opfer der Gewalt im Teilstaat Rakhine sichergestellt und eine friedliche Lösung des Konflikts angestrebt werden. Im pakistanischen Karatschi demonstrierten in dieser Woche Tausende Muslime gegen einen "Völkermord" an den Rohingya.

Armee-Offensive seit Ende August

Auf einen Angriff von Rohingya-Rebellen auf Polizeistationen in Rakhine am 25. August hatte die Armee von Myanmar mit einer Offensive reagiert. Die Gewalt richtete sich auch gegen die Zivilbevölkerung.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seitdem mehr als 370.000 Rohingya über die Grenze nach Bangladesch geflohen. Ein Sprecher von Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie die Armee rechtfertigten die Gewalt gegen die Rohingya als "Kampf gegen Terroristen".

Guterres: "Ethinische Säuberungen"

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte das Vorgehen der Armee Myanmars in einer am Mittwoch verabschiedeten Resolution. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach in New York von einer "ethnischen Säuberung" in Rakhine. "Kann man einen besseres Wort finden, um das zu beschreiben, wenn ein Drittel der Rohingya-Bevölkerung aus dem Land flieht?", sagte Guterres.

Er rief die Regierung des Landes dazu auf, den Militäreinsatz gegen die Rohingya zu beenden und ihre Rechte anzuerkennen. "Dies ist eine dramatische Tragödie, die Menschen sterben und leiden in furchtbaren Zahlen und das muss aufhören." Die humanitäre Situation für die Rohingya sei "katastrophal". Er fordere alle Länder auf, "zu unternehmen, was sie können, damit humanitäre Hilfe geleistet werden kann".

Beobachter kritisierten die Erklärung des Sicherheitsrats als nicht weitreichend genug. Er hätte sich gewünscht, "dass es ein bisschen weitergeht", sagte der äthiopische UN-Botschafter und derzeitige Ratspräsident Tekeda Alemu. Als Präsident des Sicherheitsrats könne er aber nur mitteilen, worauf sich das Gremium geeinigt habe.


Muslime in Pakistan demonstrieren gegen Gewalt gegen Rohingya / © PPI via ZUMA Wire (dpa)
Muslime in Pakistan demonstrieren gegen Gewalt gegen Rohingya / © PPI via ZUMA Wire ( dpa )

UN-Generalsekretär Antonio Guterres / © Albin Lohr-Jones (dpa)
UN-Generalsekretär Antonio Guterres / © Albin Lohr-Jones ( dpa )
Quelle:
KNA