Viele Politiker kauften Panama-Papers

 (DR)

Die Veröffentlichung der sogenannten Panama-Papers zieht weitere Kreise. Der britische Premier David Cameron räumte ein, dass er vor seiner Amtszeit Geld in einem Offshore-Trust seines Vaters in Panama angelegt hatte. Er und seine Ehefrau hätten die Anteile im April 1997 für 12 497 Pfund gekauft und im Januar 2010 für 31 500 Pfund (heute fast 39 000 Euro) verkauft und dafür Steuern in Großbritannien bezahlt, sagte er dem Sender ITV am Donnerstag. Er habe "nichts zu verbergen". 

Zunächst hatte er lediglich gesagt, er besitze "keine Beteiligungen im Ausland". Oppositionsführer Jeremy Corbyn rief Cameron auf, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen.

Ermittlungen gegen argentinischen Staatschef 

Im Fall des argentinischen Staatschefs Mauricio Macri wollen die Ermittlungsbehörden aktiv werden. Staatsanwalt Federico Delgado beantragte am Donnerstag die Aufnahme von Ermittlungen gegen Macri wegen mutmaßlicher mutwilliger Unterlassung von Informationen in seinen Steuererklärungen. 

"Fälschlicher Verdacht" 

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht die "Panama Papers" als Versuch, von außen Unfrieden in Russland zu stiften. Es solle fälschlich der Verdacht der Korruption erweckt werden, sagte Putin am Donnerstag in St. Petersburg.

Die EU-Kommission droht unterdessen unwilligen Steueroasen mit Konsequenzen. Die Europäer sollten sich nach den Worten von Steuerkommissar Pierre Moscovici binnen sechs Monaten auf eine gemeinsame "Schwarze Liste" für Steueroasen einigen.

(Quelle: dpa)