Kapitelsamt im Kölner Dom

Vierundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

DOMRADIO.DE übertrug am vierundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Christoph Ohly. Er erläuterte den Zusammenhang zwischen der Liebe Gottes und persönlichem Leid. Gott habe eine Passion für den Menschen, die das Leiden annehme, es aber mit der Kraft der Liebe verwandle. 

Jesus am Kreuz / © Vivida Photo PC (shutterstock)

Die Liturgie rücke die Tage der "Marianischen Woche" vom Fest der Geburt Mariens am 8. September bis zum Gedenktag der sieben Schmerzen Mariens am 15. September "noch mehr als sonst das Kreuz in den Mittelpunkt", stellt Domkapitular Christoph Ohly in seiner Predigt fest. Eingebettet in diese Woche feiere die Kirche am kommenden Dienstag zudem das Fest der Kreuzerhöhung. 

Die Schriftlesungen zum heutigen Fest Mariä Namen sagten aus, dass das Leben gerade durch das Kreuz und die Annahme des Kreuzes wahres Leben sei. "Wahres Leben ohne Annahme des ganzen Lebens ist auf Dauer nicht möglich", so Ohly im Kölner Dom. Gott habe eine Passion für das Heil und das Leben des Menschen, eine Passion, "die eben nicht vor dem Leiden Halt macht, sondern es annimmt und durch die Kraft der Liebe verwandelt". Die Macht Gottes sei seine Ohnmacht - die Ohnmacht der Liebe und des Leidenden, der sich ganz auf die Seite des Menschen stellt.

Das werde sichtbar in den ausgebreiteten Armen des Gekreuzigten, der sich den Menschen schenke. Gott sehne sich nach den Menschen und sei bereit, für ihn zu sterben. Denn: "Der Mensch ist die Sehnsucht Gottes". Der Mensch sei die Sehnsucht, "die sozusagen im Herzen Gottes schlägt und auf uns ausgerichtet ist", betont Domkapitular Ohly und schließt seine Predigt mit den Worten: "Wenn wir sie so annehmen, werden wir selbst zu Sehnsuchtsträgern Gottes und seiner Liebe zu den Menschen - einer leidenschaftlichen Liebe, die das Leiden, die Passion, nicht scheut. Aber eben auch einer Liebe, ohne die wir nicht leben und auch nicht überleben können." 

Mädchenchor gestaltete den Gottesdienst

Den Gottesdienst wurde vom Mädchenchor am Kölner Dom Leitung von Oliver Sperling gestaltet. Die Sängerinnen haben unter anderem die "Missa piccola" ihres Chorleiters Domkantor Oliver Sperling erklingen lassen, an der Domorgel spielte Domorganist Winfried Bönig.

Der zweite Einsatz des Chores ist dann an diesem Sonntag um 14:15 Uhr, wieder im Dom und in der Übertragung von DOMRADIO.DE. Dann gehen Kinder der Kölner Domsingschule das erste Mal zur Heiligen Kommunion.


23 Nachwuchssängerinnen werden coronabedingt mit viermonatiger Verspätung in den Mädchenchor am Kölner Dom aufgenommen. / © Beatrice Tomasetti (DR)
23 Nachwuchssängerinnen werden coronabedingt mit viermonatiger Verspätung in den Mädchenchor am Kölner Dom aufgenommen. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Der Hochaltar des Kölner Domes wurde 1322 geweiht / © Beatrice Tomasetti (DR)
Der Hochaltar des Kölner Domes wurde 1322 geweiht / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR