Virginias Staatsanwaltschaft untersucht Missbrauch in Kirche

Der 13. US-Bundesstaat

Virginias Staatsanwaltschaft untersucht den Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche und informierte über laufende Untersuchungen in den Diözesen Richmond und Arlington. Es gehe auch um den Verdacht der Vertuschung.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Andreas Gebert (dpa)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Andreas Gebert ( dpa )

Generalstaatsanwalt Mark Herring informierte am Mittwoch die Öffentlichkeit über eine "laufende Untersuchung" der beiden katholischen Diözesen Richmond und Arlington im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch. Dabei soll es auch um den Verdacht der Vertuschung gehen. Die Ankündigung folgt nur einen Tag, nachdem der Chefankläger des Districts of Columbia eine ähnliche Untersuchung eingeleitet hatte.

Parallel dazu hat Virginia, wie schon zuvor Washington, eine Hotline für Missbrauchsopfer eingerichtet, um ihnen die Möglichkeit einer Anzeige zu geben. Herring sagte, das Ausmaß des Missbrauchs und seine Vertuschungen machten ihn krank. Ohne Kirchenobere konkret zu nennen, machte er ihnen schwere Vorwürfe, nicht interveniert zu haben, obwohl sie es "besser hätten wissen müssen und mehr hätten tun sollen, um schutzbedürftige Kinder zu schützen".

Virginia ist der 13. US-Bundesstaat, in dem Untersuchungen eingeleitet wurden

Die im Grand-Jury-Bericht von Pennsylvania im August publik gemachten Missbrauchsfälle, bei denen mehr als 300 Priester als Verdächtige genannt wurden, seien keine Einzelfälle, so der Generalstaatsanwalt. "Wir sollten nicht davon ausgehen, dass das Verhalten und die Probleme nur auf Pennsylvania oder eine Diözese beschränkt sind", sagte er. Falls es in Virginia Missbrauch oder Vertuschung gegeben habe, wolle er den Opfern helfen, "Gerechtigkeit zu erlangen und auf einen Weg zur Heilung zu kommen". Virginia ist der 13. US-Bundesstaat, in dem Staatsanwaltschaften in diesem Jahr Untersuchungen eingeleitet haben. In Kentucky plant die Generalstaatsanwaltschaft laut "Washington Post" eine ähnliche Vorgehensweise.

Viele US-Katholiken beurteilen das Eingreifen staatlicher Justizbehörden positiv und halten es für längst überfällig. Andere, wie der frühere Kardinal von Washington, Donald Wuerl, halten entgegen, die Behandlung der Kirche insgesamt sei unfair, da die meisten Missbrauchsfälle Jahrzehnte zurück reichten.


Quelle:
KNA