"Möge diese Beziehung als inspirierendes Beispiel für die Möglichkeit des Fortschritts für Nationen und Menschen überall auf der Welt dienen", schreibt Harris in einem Gastbeitrag in der "Welt am Sonntag". Nach der beispiellosen Tragödie des Holocaust sei es damals alles andere als selbstverständlich gewesen, dass eine jüdische Gruppe versucht habe, Kontakt mit dem Nachkriegsdeutschland aufzunehmen.
Zum ersten Mal in Europa
Zum ersten Mal seit der Gründung des AJC 1906 sollte 2020 das jährlich abgehaltene Global Forum-Treffen der Organisation in Europa stattfinden. Der Veranstaltungsort Berlin wurde Harris zufolge zudem aufgrund des 75. Jahrestages des Ende des Zweiten Weltkriegs gewählt.
Aufgrund der Corona-Pandemie sei das historische Zusammentreffen abgesagt worden, finde jedoch vom heutigen Sonntag bis zum Donnerstag virtuell statt. "Es ist der richtige Zeitpunkt, um zurückzublicken und sich an die dunkle Vergangenheit zu erinnern, um den bemerkenswerten Weg, der seit 1945 beschritten wurde, zu bewerten, um Bilanz des Status quo zu ziehen und die Zukunft zu planen", schreibt Harris.
Wichtige Themen auf der Agenda
Das virtuelle Forum habe möglicherweise nicht die gleiche emotionale Kraft, aber ermögliche dennoch die Behandlung aktueller Themen wie transatlantische Partnerschaft, europäische Integration, Solidarität und Anstieg des Antisemitismus weltweit. Es bringe zudem "die Bekräftigung der einzigartigen Verbindung, die in den letzten 75 Jahren zwischen Deutschland und dem AJC geschmiedet wurde".
Das American Jewish Committee ist eine US-amerikanische Nichtregierungsorganisation, die auch in Europa mit mehreren Büros vertreten ist. 1998 eröffnete der AJC als erste amerikanische-jüdische Gruppe eine ständige Präsenz in Berlin.