Social Distancing sei dort unmöglich, kritisierte die Hilfsorganisation.
Die Menschen müssten in überfüllten Behelfsunterkünften hausen und Gemeinschaftslatrinen benutzen. Mehr als 740.000 Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit waren 2017 von der Armee Myanmars gewaltsam vertrieben worden. Die meisten leben in Lagern des Distrikts Cox's Bazar.
"Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus können nicht aufrechterhalten werden", klagte Inmanuel Chayan Biswas, Sprecher des Rohingya-Hilfsprogramms der Caritas. Bislang seien in den Lagern 45 Covid-19-Fälle registriert worden, vier Infizierte seien gestorben.
"Aber wir wissen nicht, wie genau diese Zahlen sind", räumte Biswas ein. Die Dunkelziffer sei vermutlich deutlich höher. Und die medizinischen Einrichtungen in Bangladesch verfügten nicht über die nötigen Mittel, um Hunderttausende Flüchtlinge adäquat zu versorgen.
"Internationale Gemeinschaft" ist gefordert
Der Caritas-Experte forderte die internationale Gemeinschaft auf, dringend mehr für die Rohingya zu tun. "Ihnen steht das Recht zu, in Würde zu leben", betonte Biswas. Es müsse etwas unternommen werden, um zusätzliches Leid für die Betroffenen zu verhindern.
Caritas Internationalis ist der Dachverband von 165 nationalen Caritasverbänden; diese sind in rund 200 Ländern in der Not- und Entwicklungshilfe sowie in Sozialdiensten tätig.