"Absolut biologischer" Bischofswein aus Regensburg

Voderholzer hilft bei der Lese

Regensburg bekommt einen Bischofswein. Dafür hat der dortige Oberhirte Rudolf Voderholzer nun in seinem Garten im Innenhof des Ordinariats mit der Weinlese der Trauben von der Rebsorte Riesling begonnen.

Bischof Rudolf Voderholzer bei der Weinlese (Bistum Regensburg)

Dies teilte die Pressestelle mit. Im kommenden April oder Mai soll demnach dann der "Regensburger Bischofswein" verkostet werden können. "Absolut biologisch" sei er, sagte Voderholzer. Deshalb sei er auch als Messwein geeignet. Die Ausbeute der zum Beginn der Amtszeit als Bischof gepflanzten Reben der Lage "Niedermünster Kreuzgang" werde bei etwa 50 Flaschen liegen, so die Schätzung. Einen Entwurf für ein Etikett gebe es bereits.

Voderholzer selbst an der Schere

"Jetzt kommt er in seine guten Jahre", sagte der Bischof über den Rebensaft. Der Innenhof speichere die Wärme. Das Mostgewicht der Trauben, also der gelösten Stoffe, etwa des Zuckers, liege bei 90 Grad Oechsle. "Das ist nicht schlecht für diese Weinlage", so Voderholzer. "Die Reben sind jetzt mitten im Saft, das verspricht, ein guter Wein zu werden."

Das Keltern und Abfüllen übernehme der Winzer Oswald Zitzelsberger. Er habe Voderholzer bei der Lese geholfen. Schon in den letzten Wochen hat der Bischof wiederholt das Laub ausgeschnitten, damit die Strahlen der Sonne ihre wohltätige Wirkung an den Trauben voller Beeren nicht verfehlen, wie die Pressestelle schreibt.

Weinlese ein "heiliges Tun"

Bei der Lese habe der Oberhirte die Arbeit im Weinberg als "heiliges Tun" bezeichnet. In der Bibel gebe es viele Bezüge zum Wein. Am wichtigsten sei er in der Liturgie, wenn seine Substanz in die Substanz des Blutes Christi gewandelt werde, so Voderholzer. Er selbst habe in seiner Zeit als Professor der Universität Trier auch als Pfarrer in Kasel gewirkt und dort acht Jahre lang mit Winzern gelebt. "Winzer sind eine liebenswerte Gesellschaft. Wo Wein angebaut wird, habe ich nur gute Leute erlebt." Sie sängen gern und schätzten das Leben, so Voderholzer.

Außerdem verwies die Pressestelle auf ein "bemerkenswertes Timing" beim Beginn der Weinlese. Erst am Sonntag sei als Sonntagsevangelium das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg vorgetragen worden, die der Gutsbesitzer scheinbar ungerecht entlohne. "Das ist aber Ausdruck der größeren Gerechtigkeit Gottes. Und diese Szene wiederum ist in schönster Jahreskrippendarstellung in der Regensburger Sonntagsbibel zu finden", hieß es.


Quelle:
KNA
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