In vielfältigen Formen sind die Pilger unterwegs, zu Fuß auf alten Pfaden oder auch auf neuen Wegen.
Kathrin Becker hat in diesem Jahr ihre zweite Etappe auf dem Jakobsweg geschafft. Letztes Jahr wanderte sie von Köln nach Trier, von dort ging es jetzt weiter nach Lothringen. Vor allem die kleinen, besonderen Erlebnisse mit den Menschen unterwegs haben sie im wahrsten Sinne bewegt. So erzählt sie in domradio-Reisen, wie in einer der Herbergen ihr der Ortspfarrer etwas zu essen brachte, dazu eine Torte, abgegeben von jemanden, mit dem sie zuvor auf ihrer Tagesetappe ins Gespräch gekommen war.
Dass Pilgern einen therapeutischen Effekt hat, weiß Professor Peter W. Nyhuis. Jedes Jahr pilgert er zwei Wochen mit Patienten, die im Marien Hospital Eickel in Herne wegen psychischer Krisen oder längerer psychischer Erkrankungen in Behandlung sind. Dies Pilgern, so Nyhuis, ermögliche unterwegs eine unbeschwerte Form der Psychotherapie. Und das übergeordnete spirituelle Ziel des Pilgerns, so auf dem Jakobsweg das Grab des Apostels zu erreichen, trüge dazu bei, das Durchhaltevermögen und den Zusammenhalt zu stärken.
Pilgern ist populär, immer neue bzw. wiederentdeckte alte Wege werden als Pilgerwege ausgeschildert. Oft sind es Heilige, deren Spuren die Wege verfolgen. So gibt es in Kärnten den Pilgerweg zum Dom von Gurk, Begräbnisstätte der heiligen Hemma, die immer schon Anziehungspunkt unzähliger Wallfahrer war.
Das Bayerische Pilgerbüro bietet Flusskreuzfahrten als Pilgerreise an. An besonderen spirituellen Orten wird Halt gemacht und auch das Tagesprogramm an Bord wird entsprechend gestaltet: wo sonst getanzt wird, finden täglich Gottesdienste statt.