von Anton Tschechov

Der Kirschgarten

 (DR)

Ein Kirschgarten ist das Wahrzeichen des alten Gutsbesitzes, ein Garten, dessen Schönheit sogar dem Konversationslexikon einen Eintrag wert ist. Doch von Anfang scheint klar, Gutsherrin Ranjewskaja wird ihren Besitz nicht halten können, wenn sie nicht sehr bald drastische unternehmerische Sanierungsmaßnahmen ergreift. Buchstäblich mit dem letzten Groschen war sie von einer opulenten Auslandsreise zurückgekehrt, doch, nicht willens ihre fatale Situation zu begreifen, verharrt sie in tagträumender Untätigkeit. Nachbarn, Freunde und ihre Familie reden sich die Köpfe heiß, Student Trofimow sieht den Fall des Gartens gar als Symbol sozialen Fortschritts, andere dilettieren in allen erdenklichen Versuchen, das Unheil abzuwenden. Der neureiche Nachbar Lopachin schließlich, der in die Ranjewskaja verliebt ist, hat die Mittel, das Gut zu ersteigern, und wird schließlich seine Chance nutzen: Die unrentablen Bäume müssen fallen, auf ihrem Boden wächst eine Ferienhaussiedlung.