Und tatsächlich gibt es in fast jeder Diözese Beispiele für neues Engagement in dieser Richtung. So ist die nach dem Weltjugendtag in Köln und Bonn entstandene Aktion «nightfever» mit Abendgottesdiensten für Jugendliche, die sich danach auch «raus auf die Straße trauen», nach Paderborn, Saarbrücken, Freiburg, Berlin und in andere Städte übergeschwappt.
Im Berliner Prenzlauer Berg erreicht die Herz-Jesu-Gemeinde mit sogenannten Alphakursen, die das Gespräch über den Glauben ankurbeln sollen, gezielt neue Interessenten. In Erfurt lädt das Bistum Kirchenfernstehende zu Kirchenfeiern am Valentinstag und bietet Alternativen zur dort noch immer üblichen Jugendweihe. In Leipzig startet das Bistum Dresden-Meißen, während andernorts noch Gotteshäuser «entwidmet» oder abgerissen werden, bald den Neubau einer neuen katholischen Stadtkirche.
Nicht selten sind die Aktivitäten ökumenisch: So eröffnen Katholiken und Protestanten in Aschaffenburg demnächst einen gemeinsamen Kirchenladen als Kircheneintrittsstelle. Und in Zollitschs Heimatbistum ist die Pfarrgemeinde im neu entstandenen Freiburger Stadtteil Rieselfeld gerade auch wegen ökumenischer Akzentsetzungen stadtweit bekannt.
Diese Schlaglichter zeigen, dass hinter den stetig steigenden Zahlen der Erwachsenentaufen und der Rückkehrer jener, die aus ihrer Kirche ausgetreten sind, auch seelsorgerliche Bemühungen stehen. Zu den neuen Trends zählt vermutlich auch die kleine, aber wachsende Zahl jener, die viele Jahre gar nicht in die Kirche gingen, dann aber die Messfeier mit Weihrauch und lateinischen Gesängen nach dem alten, außerordentlichen Ritus für sich entdecken.
Von "nightfever", Alphakursen und der Alte Messe
Aufbruch in der Seelsorge
Mit neuem Elan wollen mehrere der jüngeren Bischöfe und Weihbischöfe, die in den vergangenen Jahren zum Kreis der knapp 70 Oberhirten hinzu kamen, die Themenfelder Seelsorge, Gemeindeerfahrung und eben Mission angehen, berichtet Christiph Strack von der Katholischen Nachrichten Agentur (KNA).
Share on