Mit einer Messe im Petersdom hat Papst Franziskusam Montag an seinen vor 100 Jahren geborenen Vorgänger Johannes Paul II. erinnert. Der Gottesdienst fand am Grab des polnischen Papstes statt, der von 1978 bis 2005 die katholische Kirche leitete und der 2014 von Franziskus heiliggeprochen wurde. In seiner Predigt würdigte Franziskus Johannes Paul II. als einen Mann des Gebets, der Nähe und der Gerechtigkeit.
Gott habe vor 100 Jahren "sein Volk besucht", indem er einen Menschen gesandt und vorbereitet habe, um Bischof zu werden und die Kirche zu führen, sagte Franziskus in der Messe, an der wegen der Corona-Pandemie nur wenige Personen teilnehmen durften. Johannes Paul II. sei ein "Mann Gottes" gewesen; als erste Aufgabe als Bischof habe er das Gebet angesehen. Die Nähe Gottes zu seinem Volk habe er nicht zuletzt durch seine zahlreichen Reisen vermittelt.
Soziale Gerechtigkeit, Frieden – und Barmherzigkeit
Weiter hob Franziskus den Einsatz seines Vorgängers für soziale Gerechtigkeit, die Wahrung des Völkerrechts und den Frieden hervor, aber auch seinen Sinn für Barmherzigkeit, etwa mit der der von ihm geförderten Verehrung der polnischen Mystikerin und Ordensfrau
Faustyna Kowalska (1905-1938).
"Er hatte gespürt, dass die Gerechtigkeit Gottes das Antlitz der Barmherzigkeit hat, diese Haltung der Barmherzigkeit. Das ist ein Geschenk, das er uns hinterlassen hat - die barmherzige Gerechtigkeit und die gerechte Barmherzigkeit", sagte Franziskus über Johannes Paul
II. Als heiliger Fürsprecher solle er allen, "besonders den Hirten der Kirche", die Gnade des Gebets, der Nähe sowie der "gerechten Barmherzigkeit und barmherzigen Gerechtigkeit" geben.
Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 als Karol Wojtyla im polnischen Wadowice geboren. 1978 zum Papst gewählt, amtierte er in einem der längsten Pontifikate der Geschichte bis zu seinem Tod am 2. April 2005.