Das Erzbistum Köln sieht sich durch den Zwischenbericht des „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ Johannes-Wilhelm Rörig bestätigt, auf seinem eingeschlagenen Weg der Präventionsarbeit weiterzugehen. „Die Studie zeigt, dass das Thema Prävention auf allen Ebenen angekommen ist“, sagte der Präventionsbeauftragte des Erzbistums Köln Oliver Vogt. In den Kindertagesstätten, Schulen, Jugendeinrichtungen und Heimen sowie den Gemeinden sei das Bewusstsein gewachsen, „dass wir genau hinschauen müssen, ob es Kindern wirklich gut geht“. Das sei ein wesentlicher Schritt zu einer „Kultur der Achtsamkeit“.
Laut Zwischenbericht unternimmt im Erzbistum Köln bereits jetzt jeder zweite katholische Seelsorgebereich präventive Maßnahmen, weitere 33 Prozent der Gemeinden planen solche Maßnahmen noch in diesem Jahr. Knapp die Hälfte der Gemeinden hat sich zudem bereits mit der empfohlenen speziellen Risikoanalyse für ihren Bereich befasst. Dazu werden im Erzbistum Köln rund 72.000 Personen in über 2.800 Schulungstagen zu dieser Thematik geschult. Für die Schulungen wurden bereits über 300 Referenten und Referentinnen durch die Stabsstelle des Präventionsbeauftragten ausgebildet.
Trotz des zeitlich engen Rahmens, in dem die Befragung für den Zwischenbericht im Sommer 2012 durchgeführt wurde, hatten sich im Erzbistum Köln 121 Gemeinden aus den 182 Seelsorgebereichen an der Studie beteiligt. Das Monitoring überprüfte, in welchem Umfang die „Leitlinien des Runden Tisches zur Prävention und Intervention sowie zur langfristigen Aufarbeitung“ in den Gemeinden und den Einrichtungen der Jugend- und Kinderbetreuung bereits umgesetzt werden. „Die Studie bestätig uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, so Vogt. - Für Fälle von sexuellem Missbrauch stehen allen Hilfesuchenden im Erzbistum Köln ein Priester, ein Mediziner und eine Beraterin als Erstansprechpartner zur Verfügung.