vorher eröffnete Benedikt XVI. Bischofsversammlung - ausführlicher Blick zurück auf Reise mit domradio

Der Papst verlässt Brasilien, Montag

Papst Benedikt XVI. hat zum Abschluss seines Brasilien-Besuchs die Fünfte Vollversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe in Aparecida eröffnet. In seiner Grundsatzrede vor 270 Kardinälen, Bischöfen und Delegierten räumte er Fragen sozialen Gerechtigkeit einen zentralen Stellenwert ein und rief die Kirche zum Einsatz für Arme und Benachteiligte auf.

 (DR)

Rede wiederholt von Applaus unterbrochen
Ohne konkrete Staaten anzusprechen, äußerte sich Benedikt XVI.
besorgt über den Fortbestand "autoritärer Regime" in Lateinamerika. Manche Regierungen folgten "Ideologien, die man überwunden glaubte und die nicht mit der christlichen Sicht des Menschen und der Gesellschaft übereinstimmen". Weiter mahnte er in der wiederholt von Applaus unterbrochenen Rede zu mehr ökonomischer Gerechtigkeit. Immer weitere soziale Schichten seien von Armut bedrängt oder würden "ihrer eigenen Naturgüter beraubt".

Zwei Jahre nach seiner Wahl hatte Benedikt XVI. seit Mittwoch erstmals Brasilien besucht. Hunderttausende Katholiken kamen zu mehreren großen Gottesdiensten nach Sao Paulo und in den Marienwallfahrtsort Aparecida. Die Reise fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Mehr als 20.000 Polizisten und Sicherheitskräfte waren im Einsatz. Zu nennenswerten Zwischenfällen kam es nicht.

Jugendtreffen im Stile des Kölner Weltjugendtages am Freitag
Bei einem Jugendtreffen im Stile des Kölner Weltjugendtages in einem Fußballstadion von Sao Paulo rief Benedikt XVI. die jungen Christen zum Festhalten am Glauben und zur Achtung christlicher Werte auf, auch in Fragen der Sexualmoral. "Lebt mit Begeisterung, mit Freude, aber vor allem mit Sinn für Verantwortung!"

Von den katholischen Bischöfe Lateinamerikas forderte das Kirchenoberhaupt eine Evangelisierungsoffensive. Es sei der christliche Glaube, der Lateinamerika zum "Kontinent der Hoffnung" gemacht habe. Entschieden wandte er sich aber gegen eine Abwerbung von Gläubigen anderer Bekenntnisse. In den vergangenen Jahren ist im katholisch geprägten Lateinamerika der Einfluss von Sekten und evangelikalen Kirchen stark gestiegen.

Ausführlicher Blick zurück auf Reise mit domradio
Mit seinem Besuch in einem Drogenentzugsprojekt am Wochenende zeigte Benedikt XVI. seine Unterstützung für den Kampf gegen Rauschgift und Kriminalität. In dem vom deutschen Franziskaner Hans Stapel gegründeten Rehabilitationszentrum "Hof der Hoffnung" verurteilte der Papst mit deutlichen Worten das Geschäft mit Rauschgift. Drogenhändlern drohte er an, Gott werde sie für ihr Handeln zur Rechenschaft ziehen. Brasilien zählt zu den weltweit größten Drogenumschlagplätzen.

Das Sonntagnacht in Sao Paulo gestartete Papstflugzeug landete am Montagmittag gegen 12.30 Uhr auf dem römischen Flughafen Ciampino.

Ausführliche Berichte zu allen Tagen der Brasilienreise finden sie hier:
- Mittwoch: Ankunft in Sao Paulo
- Donnerstag: Treffen mit Präsident Lula und Zehntauseden Jugendlichen
- Freitag: Heiligsprechung mit Hunderttausenden
- Samstag: Besuch eines Drogenprojekts und Beten des Rosenkranzes
- Sonntag: Eröffnung der Bischofsversammlung in Aparecida mit Gottesdienst und Grundsatzrede

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