Nach der Entlassung von Papst Franziskus aus der römischen Gemelli-Klinik rechnet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, nicht mit einem Rücktritt des Oberhauptes der katholischen Kirche. "Franziskus hat schon einmal im Blick auf seine Gehprobleme gesagt: Die Kirche wird nicht mit dem Knie, sondern mit dem Kopf geleitet", sagte der Limburger Bischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag. Der Papst sei sich seiner gesundheitlichen Situation bewusst und zeige zugleich weiterhin klaren Willen zur Gestaltung der Kirche.
Bätzing erläuterte, dass der 88-jährige Papst trotz seiner Krankheit darauf hinwirke, dass sich die Kirche in Richtung eines neuen Leitungsstils bewege - hin zu mehr Austausch und Beratung statt einsamer Entscheidungen. Diese Reformen wolle Franziskus über seinen Tod hinaus sichern. "Er ist schon ein schlauer Junge - und das bleibt er auch", sagte Bätzing in Anspielung auf die Zugehörigkeit des Papstes zu den Jesuiten; die Abkürzung dieser Gemeinschaft lautet SJ.
Froh über gesundheitliche Erholung
"Ich bin froh, dass er aus dem Krankenhaus zurück ist", betonte Bätzing. "Ich würde ihn auch gerne bald wieder treffen, aber ich weiß, dass jetzt sein Genesungsprozess das Wichtigste ist." Seit Mitte Februar wurde Franziskus wegen einer lebensbedrohlichen Atemwegserkrankung in der Gemelli-Klinik behandelt. Insider berichteten, er sei dem Tod nahe gewesen. Seit seiner Entlassung am vergangenen Sonntag befindet sich der Papst in einer ärztlich angeordneten Genesungsphase. Franziskus soll sich weiterhin schonen und Kontakte meiden, um erneute Infektionen zu verhindern.