Vorwahlen in Argentinien

Schlappe für Kirchner-Regierung

Bei den Vorwahlen in Argentinien hat die Regierungspartei von Präsidentin Cristina Kirchner eine Schlappe einstecken müssen. Zwar erhielt ihre Wahlallianz "Front für den Sieg" landesweit die meisten Stimmen, in den bevölkerungsreichsten Wahlkreisen landeten ihre Kandidaten jedoch nur auf den zweiten Plätzen. In der Hauptstadt Buenos Aires kam ihr Kandidat lediglich auf Rang drei.

 (DR)

Auf Rang eins landeten hier die Kandidaten des rechten Bürgermeisters Mauricio Macri. Die Vorwahl galt als wichtiger Stimmungstest für die Parlamentswahlen im Oktober.

Großer Gewinner war Kirchners innerparteilicher Rivale Sergio Massa. Der 41-jährige Bürgermeister der Stadt Tigre setzte sich mit seinem Wahlbündnis "Peronistische Erneuerung" vor allem im bevölkerungsreichen Großraum von Buenos Aires durch. Sowohl die 60-jährige Kirchner als auch Massa gehören der peronistischen "Gerechtigkeitspartei" an. Diese teilt sich in verschiedene Flügel auf, darunter die "Front für den Sieg". Massa gilt nach seinem seinem Erfolg auch als aussichtsreicher Kandidat für die Präsidentschaftswahl in zwei Jahren.

Rund 30,5 Millionen Wahlberechtigte hatten am Sonntag über die Kandidaten für die Parlamentswahlen abgestimmt. In Argentinien herrscht auch bei Vorwahlen Wahlpflicht. Am 27. Oktober werden die Hälfte der Abgeordneten und ein Drittel der Senatoren neu gewählt. In beiden Häusern verfügt die Kirchner-Regierung über eine knappe Mehrheit. Nach den Ergebnissen der Vorwahlen droht ihr jedoch der Verlust der Mehrheit.


Quelle:
epd