Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung soll ein früherer Vatikan-Diplomat, der heute im Bistum Eichstätt lebt, während seiner Amtszeit in Rom einen ihm unterstellten Priester sexuell bedrängt haben. Die Zeitung beruft sich auf einen ihr vorliegenden Brief des Geistlichen, der die Vorwürfe erhebt. Darin heiße es, er sei häufig "Opfer sexueller Übergriffe" seines damaligen Vorgesetzten geworden. Im Vatikan sei der Fall bekannt; es lägen medizinische Unterlagen vor, die die Vorwürfe belegten.
Der beschuldigte Vatikandiplomat weist laut "Bild" die Vorwürfe zurück, sein Anwalt spreche von "böswilliger Verleumdung". Der Vatikan äußerte sich nach Angaben der Zeitung zunächst nicht. Dem Bericht zufolge waren im Bistum Eichstätt bereits im Jahr 2012 Hinweise auf angebliche sexuelle Übergriffe des Vatikandiplomaten gegenüber Erwachsenen eingegangen.
Untersuchungen hätten die Vorwürfe jedoch nicht bestätigt, zitiert die Zeitung Bistumssprecher Martin Swientek. "Sowohl das Gespräch mit dem Betroffenen als auch mit den Personalverantwortlichen des diplomatischen Dienstes haben keine Hinweise ergeben, die ein Handeln der Diözese im Sinn der Leitlinien erforderlich gemacht hätten", so der Sprecher. (KNA, 30.04.2019)