Anmeldungen sind auch nach dem Start unter www.autofasten.de möglich. In den vergangenen Jahren haben nach Angaben des Bistums Trier, wo die Aktion 1998 ins Leben gerufen wurde, jeweils zwischen 1.600 und 2.000 Menschen teilgenommen.
Zu den Unterstützern der Aktion zählen das Umweltbundesamt und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). "Es soll nicht darum gehen, das Autofahren gänzlich zu verbieten", wird die Ministerin auf der Veranstalterhomepage zitiert. "Aber wir können unsere Perspektiven ändern, wenn wir ganz bewusst und zumindest in der Fastenzeit auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Das kann und soll zu neuen Einsichten und neuen Möglichkeiten und Erfahrungen führen."
Für die Aktionszeit sind Autofahrer aufgerufen, ihr Fahrzeug möglichst oft stehen zu lassen und stattdessen alternative Formen der Mobilität auszuprobieren - vor allem den öffentlichen Nahverkehr, das Fahrrad oder Carsharing. Initiatoren der Fastenaktion sind die Bistümer Trier, Mainz und Fulda, die Erzbistümer Köln und Luxemburg, der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen sowie die Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Hessen-Nassau.
Ich habe ein Auto - wo ist das Problem?
In Deutschland ist es normal, ein Auto zu haben. Drei von vier Privathaushalten verfügen über mindestens ein Auto. Damit kommt man schnell zum Wohnort, zur Arbeitsstelle, in den Urlaub - zumindest theoretisch. Denn auf den Straßen hierzulande drängeln sich rund 45 Millionen Fahrzeuge, nicht selten staut es sich. Kaum hinterfragt werden Nebenwirkungen unserer "autogerechten" Städte: Viele Plätze und Grünflächen werden zum Parken gebraucht, Kinder können vielerorts nicht allein aus dem Haus, Gespräche an Hauptstraßen sind wegen des Lärms schwer möglich.
Was bringt es, wenn ich 40 Tage den Wagen stehen lasse?
Zunächst einmal: weniger gesundheitsschädliche Abgase, weniger Lärm. Aber angestoßen werden kann auch ein Nachdenken über die eigenen Gewohnheiten: Welche Wege muss ich unbedingt mit dem Auto machen? Würde es sich nicht auch finanziell rechnen, das Auto zu verkaufen und stattdessen auf Bus und Bahn, das Taxi und Carsharing-Angebote umzusteigen? Täte mir persönlich nicht mehr Bewegung auf dem Fahrrad gut? Auch ein E-Bike kann interessant sein: Das Umweltbundesamt rechnet vor, dass Elektrofahrräder im Stadtverkehr bis zu zehn Kilometern das schnellste Verkehrsmittel sind. Die Hälfte aller Autofahrten ist aber sogar kürzer als fünf Kilometer.
Und das Klima?
Auch wenn es bald viel mehr Elektroautos geben soll: «Dicke Luft» ist weiter ein Problem. Die Autos werden nach den Beteuerungen der Hersteller immer sauberer, doch bleibt die Belastung vielerorts kritisch. Besonders im Fokus zurzeit: Das Stickoxid der Diesel-Autos und -Lastwagen, die hierzulande immer zahlreicher werden. Zwischen 2008 und 2016 ist die Zahl der Diesel-Pkw um mehr als 44 Prozent gestiegen. Auch 2016 war die Luft in deutschen Städten nach Messungen des Umweltbundesamts zu stark mit Stickstoffdioxid belastet. Und auch für Ozon und Feinstaub werden die empfohlenen Werte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich überschritten - diese sind strenger als die EU-Werte. Auch in punkto Klimagase bleibt es kritisch: Im Verkehrssektor sind diese Emissionen zuletzt angestiegen, weil mehr Kilometer gefahren werden. 2015 waren es 160,8 Millionen Tonnen.
Gibt es zu viele Autos in Deutschland?
Das ist Ansichtssache. Zumindest gibt es weltweit wenige Staaten, in denen es pro Kopf mehr Autos gibt. Hierzulande kommen 548 Autos auf 1000 Einwohner, die Zahl ist über die Jahre stetig gestiegen. Weltweit liegt Deutschland damit unter den Top 15. Autofahrer verbringen hierzulande zu Stoßzeiten pro Jahr durchschnittlich 30 Stunden im Stau, wie eine Studie des Instituts Inrix zeigt. Nach Stauzeiten liegt unter den Städten München auf Platz eins in Deutschland und Platz neun in Europa. Außerdem sind noch Köln, Stuttgart, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Hannover und das Ruhrgebiet unter den europäischen Top 25.