Wahlen in Mexiko noch ohne eindeutigen Sieger

Wenn zwei sich streiten

In Mexiko hat der konservative Kandidat Felipe Calderón nach vorläufigem Ergebnis die Präsidentenwahl vom vergangenen Sonntag gewonnen. Wie die Wahlbehörde am Montagabend mitteilte, erhielt der Politiker von der "Partei der Nationalen Aktion" (PAN) 36,4 Prozent der Stimmen.Damit liegt Calderón nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen knapp vor dem linksgerichteten Kandidaten Andrés Manuel López Obrador von der "Partei der Demokratischen Revolution" (PRD), der auf 35,3 Prozent kam.

 (DR)

In Mexiko hat der konservative Kandidat Felipe Calderón nach vorläufigem Ergebnis die Präsidentenwahl vom vergangenen Sonntag gewonnen. Wie die Wahlbehörde am Montagabend mitteilte, erhielt der Politiker von der "Partei der Nationalen Aktion" (PAN) 36,4 Prozent der Stimmen.

Damit liegt Calderón nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen knapp vor dem linksgerichteten Kandidaten Andrés Manuel López Obrador von der "Partei der Demokratischen Revolution" (PRD), der auf 35,3 Prozent kam. Für Roberto Madrazo von der "Partei der Institutionalisierten Revolution" (PRI) stimmten 21,6 Prozent der Wähler.

Erneute Stimmenauszählung
Die konservative PAN forderte die Wahlbehörde auf, Calderón offiziell zum Wahlsieger zu erklären. Die Behörde erklärte jedoch, sie werde wegen des knappen Ergebnisses die Stimmen erneut auszählen. López Obrador kündigte unterdessen an, das Wahlergebnis anzufechten. Bei der Stimmenauszählung habe es Unregelmäßigkeiten gegeben. Bis zu drei Millionen Stimmen seien nicht ausgezählt worden.

In der Wahlnacht hatten sowohl López Obrador als auch Calderón den Wahlsieg für sich beansprucht. Das mexikanische Wahlrecht sieht keine Stichwahl vor. Die Präsidentschaft erlangt, wer die meisten Stimmen auf sich vereinen kann.

Gewählt wurde auch das Parlament
Laut vorläufigem Ergebnis wird keine der drei großen Parteien Mexikos die absolute Mehrheit erreichen. Im Senat erreichte die PAN 34 Prozent der Sitze, gefolgt von der linken PRD mit 30 Prozent. Auf lediglich 27 Prozent kam die PRI, die Mexiko sieben Jahrzehnte lang regiert hatte. In der anderen Parlamentskammer sind die Kräfteverhältnisse ähnlich.

Zum Bürgermeister von Mexiko-Stadt, wo rund ein Fünftel der 107 Millionen Mexikaner wohnt, wurde der Linke Marcelo Ebrard gewählt. Die mexikanische Hauptstadt wurde bis vergangenes Jahr von López Obrador regiert.
(epd, dr)

Ein Interview zur Situation in Mexiko und Folgen der Wahlen mit Dr. Bernd Bornhorst, Leiter der Lateinamerika-Abteilung bei Misereor.