Wallfahrtskirche von Neviges feiert 50-Jahr-Jubiläum

 (DR)

Seit fast 350 Jahren pilgern Gläubige in den nordrhein-westfälischen Wallfahrtsort Neviges im Bergischen Land. Die Wanderer erwartet am Ziel ihrer Reise ein ganz besonderes Bauwerk: Die Wallfahrtskirche "Maria, Königin des Friedens" präsentiert sich als gezackter Betonfelsen. Am 24. Mai jährt sich die Weihe der von Gottfried Böhm entworfenen Kirche zum 50. Mal. Von außen ein Zelt als Symbol des wandernden Gottesvolkes, von innen ein Marktplatz, auf dem der Glaube angeboten wird. Andere Deutungen sehen den Bau als "Stadt Gottes" oder Fels der Kirche. Die Marienkirche wurde seit ihrem Bau hitzig diskutiert. Für die einen ist das Gebäude nicht nur ein schützenswertes Denkmal, sondern ein architektonisches Meisterwerk. Andere wiederum finden den im sogenannten Brutalismus-Stil errichteten Mariendom einfach nur brutal hässlich.

Ein Heiligenbildchen, das die Gottesmutter zeigt, ist das zentrale Ziel der Pilger in Neviges. Der Legende nach hörte ein Dorstener Franziskanerpater beim Gebet vor dem Bild eine Stimme: "Bring mich nach dem Hardenberg, da will ich verehret sein!" Der Geistliche folgte der Aufforderung und sandte das Bild seinen Mitbrüdern in Hardenberg-Neviges. Die Jungfrau sagte nach der Überlieferung außerdem eine Wunderheilung voraus. Der schwerkranke Fürstbischof von Paderborn und Münster, Ferdinand von Fürstenberg, hörte davon und gelobte, im Falle seiner Genesung nach Neviges zu pilgern. Der geistliche Landesherr wurde tatsächlich wieder gesund - und am 25. Oktober 1681 der erste Neviges-Wallfahrer. Aus seiner Dankesreise entwickelte sich eine wachsende Pilger-Tradition. Das Jubiläum wird im Erzbistum nicht an einem Tag, sondern gleich mit einem ganzen Jahr gefeiert. Seit Anfang Mai ist die Wallfahrtssaison eröffnet. (KNA / 4.5.18)