Bistum Hildesheim will jede zweite Immobilie aufgeben

Was geschieht mit den Sakralbauten?

Das Bistum Hildesheim plant einem Medienbericht zufolge Einsparungen bei seinen Immobilien. In den nächsten zehn bis 15 Jahren solle etwa die Hälfte der rund 1.400 Gebäude der Diözese aufgegeben werden.

Hildesheimer Dom / © Solanika (shutterstock)

Das berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Montag). "Im Mittelpunkt steht dabei, wie wir angesichts unserer Ressourcen in Zukunft das Evangelium verkünden können", sagte Bischof Heiner Wilmer. "Da müssen wir uns auch die Frage stellen, wie viele ehemalige Kaplanswohnungen oder Garagen wir in der Fläche tatsächlich brauchen." Eine Aufgabe von Kirchen sei jedoch nicht in größerem Umfang beabsichtigt. "Sakralbauten werden dabei nicht im Zentrum stehen", so Wilmer.

Ressourcen klären

Laut dem Bischof sollen die Kirchengemeinden in den nächsten zwei Jahren klären, welche personellen Ressourcen sie haben, wie diese zu den Immobilien vor Ort passen und ob es nicht sinnvoller ist, Räume anzumieten oder etwa gemeinsam mit evangelischen Gemeinden zu nutzen. "Die Gemeinden sollen selbst beurteilen, welche Gebäude sie künftig brauchen."

Seit dem Jahr 2000 hat das Bistum laut der Zeitung 65 Kirchen entwidmet. Zuletzt hatte Wilmer die Schließung von drei Bildungshäusern beschlossen. Zur Diözese gehören nach eigenen Angaben 399 Kirchen und Pfarrzentren, 265 Pfarrheime und 251 Pfarrhäuser. Hinzukommen unter anderem 102 Kindergärten, 11 Jugendeinrichtungen und weitere 111 Wohngebäude.

Im Bistum Hildesheim leben gut 580.000 Katholiken. Es umfasst weite Teile Niedersachsens und reicht vom Harz bis an die Nordsee. 

Bistum Hildesheim

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 538.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das rund 30.000 Quadratkilometer große Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Die Katholiken bilden im Bistum in fast allen Regionen der Diözese eine Minderheit (Diaspora).

Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer ist der 71. Bischof des Bistums. Er folgt auf Bischof Norbert Trelle, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus am 9. September 2017 annahm.

Quelle:
KNA