Was hat der mit dem Heiligen Geist zu tun?

Blütenduft an Fronleichnam

Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten durchzieht Blumenduft die Straßen einiger katholischer Gemeinden. Blumenteppiche zu Fronleichnam verströmen sie. Grün auf der Straße – passt das nicht besser zu Gründonnerstag und Hosanna-Rufen?

Blumenteppich wird zu Fronleichnam geschmückt / © Markus Nowak (KNA)
Blumenteppich wird zu Fronleichnam geschmückt / © Markus Nowak ( KNA )

Die Antwort ist: eigentlich ja! Denn, gefeiert wird ja die Einsetzung des Allerheiligsten Altarsakramentes. Darauf deutet auch der Name aus dem Althochdeutschen »fron« (Herr) und »lichnam« (Leib) hin. Und damit ist das Passah-Mahl an Gründonnerstag eng verbunden. Ein froher Menschenzug durch die Gemeinde schickt sich aber nun mal nicht in der Passionszeit, darum feiern wir also jetzt nach Pfingsten, dem Abschlussfest der Osterzeit. Und zwar seit 1264. Blümchen waren da aber noch nicht bei.

Kölner zogen zwischen 1274 und 1279 als erste zu Fronleichnam Prozession los

Die Blumen brachten aber die Römer ein - aus dem Vatikan. Blumenbilder sind eine typische Erfindung des Barocks und wurde in der religiösen Form das erste Mal 1625 im Vatikan verwirklicht, allerdings noch für das Fest "Peter und Paul". Gezeigt werden Ornamente, christliche Symbole oder auch Schriftzüge.

Da Fronleichnam ein Dankesfest ist, passen Blumen ja ganz wunderbar: Schon in der vorchristlichen Antike zeigte man durch Blumen Ehrerbietung wichtigen Gottheiten gegenüber. In der Frühkirche verehrten die Christen auf diese Weise ihre Märtyrer bei der Überführung ihre Reliquien oder an deren Gedenktagen. Wahrscheinlich auch, weil im Christentum Blumen Symbol für die Gaben des Heiligen Geistes sind.

Heute sind für Blütenbilder vor Stationsaltäre oder auf den Prozessionsweg an Fronleichnam in Deutschland unter anderem die Stadt Hüfingen und die Gemeinde Mühlenbach im Schwarzwald bekannt.

 

Babette Braun