Antwort von Weihbischof Dr. Schwaderlapp
Das Lehramt der Kirche wird vom Papst sowie den Bischöfen in Gemeinschaft mit und unter dem Papst ausgeübt. Papst und Bischöfe sind dabei auf das Glaubensgut der Kirche verwiesen. Kein Papst kann ein Dogma und auch nicht die beständige Lehre der Kirche ändern.
Der Katechismus enthält die wichtigsten Grundüberzeugungen der Kirche, die nicht „verhandelbar“ sind. Das Lehramt der Kirche antwortet darüber hinaus auf bestimmte Fragestellungen einer Zeit. Beispielsweise war vor wenigen Jahrzehnten die Frage der künstlichen Befruchtung noch kein Thema. Heute ist sie eins. Dazu hat das Lehramt bereits vor Jahren definitiv Stellung genommen, was auch in den Katechismus eingeflossen ist. So gibt es immer wieder neue Fragestellungen, auf die das Lehramt antworten muss.
Die Tatsache, dass zu wichtigen Fragen Bischöfe unterschiedliche Antworten geben, ist schwierig und wirkt verwirrend. Aber diese Unterschiede und Widersprüche beziehen sich oft nicht auf Glaubenswahrheiten, sondern auf deren Konsequenzen für die Praxis. Nicht alles, was ein Bischof oder ein Papst sagt, ist explizit lehramtlich. Es kann sich um Anregungen zur Glaubenspraxis handeln, die eher seelsorglicher Natur sind. Auf jeden Fall ist es wichtig, immer auch für unseren Papst und die Bischöfe zu beten, damit sie ihren apostolischen Auftrag im Sinne Jesu Christi erfüllen.
+Dominikus Schwaderlapp
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