Ermittlungen gegen kirchliche Mutter-Kind-Heime in Irland gefordert

Was passierte wirklich?

Eine Fachkommission hat in Nordirland staatliche Ermittlungen gegen von den Kirchen betriebene Mutter-Kind-Heime gefordert. Viele der dort geborenen Kinder seien gestorben, andere ohne Einverständnis der Mütter zur Adoption freigegeben.

Kirche in Irland vor dunklem Himmel / © Algirdas Gelazius (shutterstock)
Kirche in Irland vor dunklem Himmel / © Algirdas Gelazius ( shutterstock )

In den sowohl von katholischen als auch protestantischen Trägern geführten Einrichtungen seien insbesondere Schwangere diskriminiert und zu harter körperlicher Arbeit genötigt worden, heißt laut dem katholischen US-Portal "Crux" (Mittwoch) in dem Bericht.

Demnach wurden zwischen 1922 und 1990 rund 10.500 Frauen, ein Drittel davon unter 20 Jahren, in die über ganz Irland verteilten und vom Staat geförderten Mutter-Kind-Heime gebracht.

Grabsteine und Gedenkstätten gefordert

Hinzu kämen etwa 3.000 Frauen, hauptsächlich Prostituierte, die in sogenannten Magdalenenheimen untergebracht wurden. Der Führungsstil in allen Einrichtungen wird als "autoritär und harsch" beschrieben.

Die Untersuchungen waren im Januar ins Rollen gekommen, nachdem bei einem ehemaligen Heim im irischen Tuam die Überreste von knapp 800 Kleinkindern entdeckt worden waren. Die Kommission forderte sowohl vom Staat als auch von den Trägern der Einrichtungen öffentliche Entschuldigungen sowie Unterstützung für die Betroffenen. Dazu zählten auch DNA-Tests, damit adoptierte Kinder ihre leiblichen Familien ausfindig machen könnten.

Für die gestorbenen Kinder sollten zudem Grabsteine aufgestellt und Gedenkstätten eingerichtet werden.


Massengrab bei einem ehemaligen Mutter-Kind-Heim  / © Niall Carson/PA Wire (dpa)
Massengrab bei einem ehemaligen Mutter-Kind-Heim / © Niall Carson/PA Wire ( dpa )

Papst Franziskus vor irischer Flagge / © Paul Haring/CNS (KNA)
Papst Franziskus vor irischer Flagge / © Paul Haring/CNS ( KNA )
Quelle:
KNA