Weihbischof Franz Vorrath übernimmt das Bistum übergangsweise

Essen bittet um Vorschläge für neuen Bischof

Seit dem vergangenen Wochenende ist Felix Genn neuer Bischof in Münster. Sein altes Bistum will nun möglichst schnell die Voraussetzungen für die Wahl eines Nachfolgers erfüllen. Bis es soweit ist, wird Weihbischof Franz Vorrath die Diözese verwalten.

 (DR)

Bereits in den kommenden Wochen wolle man Persönlichkeiten aus der Diözese um Vorschläge bitten, sagte der Essener Dompropst Otmar Vieth am Dienstag vor der Presse in Essen. Daraus und aus eigenen Vorschlägen werde das Domkapitel bereits Ende April die im Preußenkonkordat von 1929 geforderte Dreierliste mit Kandidaten an Papst Benedikt XVI. schicken.

Vieth äußerte sich anlässlich der Vorstellung des neuen Diözesanadministrators, Franz Vorrath. Der Weihbischof der Diözese wird das Ruhrbistum verwalten, bis ein neuer Bischof gefunden ist. Bischof Felix Genn war am Sonntag in sein neues Amt als Oberhirte der Diözese Münster eingeführt worden.

Neben dem Ruhrbistum haben auch die anderen Diözesen im ehemaligen preußischen Gebiet die Möglichkeit, Vorschläge zu machen. Dazu gehören neben den NRW-Bistümern Köln, Aachen, Paderborn und Münster auch die Bistümer Berlin, Erfurt, Hamburg und Trier.

"Opel-Schließung wäre eine Katastrophe"
Die befragten Kleriker und Laien hätten auch die Möglichkeit, ein Profil des künftigen Bischofs des Ruhrbistums zu erstellen. "Wir suchen einen Bischof, der wie sein Vorgänger ein Auge hat für die Nöte der Menschen im Ruhrgebiet", so Vieth. Darüber hinaus müsse er die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belange der Region im Blick haben. "Wir wollen ein soziales Bistum sein", ergänzte Vorrath.

Besondere Aufmerksamkeit wolle er deshalb in den kommenden Monaten der Situation bei Opel in Bochum schenken. Es müsse eine Lösung gefunden werden, dass das Werk weiter produzieren könne und die Menschen dort ihre Arbeitsplätze behielten. "Das unterstützen wir mit ganzer Kraft." Eine Schließung des Werkes wäre "eine Katastrophe für Bochum, für das Ruhrgebiet und für das Bistum Essen", so der Diözesanadministrator.